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9 wichtige SEO Trends im Jahr 2023

SEO ist ein Prozess voller Veränderungen. 2023 wird das Rad aber nicht neu erfunden – im Gegenteil: Es spielen sogar alte Trends eine (neue) große Rolle. So oder so ist es aber wichtig, einen Fokus zu setzen und dafür solltest du die jüngsten Entwicklungen kennen. Wir haben 9 wichtige SEO Trends 2023 zusammengetragen.

SEO Trend #1: Helpful Content 

Das Helpful Content Update war groß angekündigt – so groß wie kein Update je zuvor. Vermutlich lag es mitunter daran, dass die tatsächlichen Effekte im Nachhinein von den meisten SEOs als eher gering eingeschätzt wurden. Den ersten Platz bei den SEO Trends 2023 hat der Begriff “Helpful Content” dennoch verdient, denn die Message ist klar: Google versucht immer stärker zu identifizieren, ob Texte nur für die Suchmaschine existieren oder eine fundierte Fachexpertise zugrunde liegt.

Um Unternehmen und Websitebetreiber:innen eine Chance zu geben, Helpful Content zu produzieren, hat Google einige Dokumente veröffentlicht, in denen sie kommunizieren, was wichtig ist. Über allem steht die Aussage „Create helpful reliable people-first content”. In den Search Essentials formuliert Google die Details zu diesem Satz aus. Einige spannende Erkenntnisse daraus:

  • Biete neuartige Inhalte, die nicht eine reine Zusammenstellung existierender Artikel sind.
  • Nutze Begriffe, die User:innen nutzen würden, um nach Inhalten zu suchen.
  • Der Inhalt soll vertrauenswürdig sein, d. h. von Expert:innen geschrieben sein, relevante Quellen verlinken oder zumindest in einer “Über uns” Kategorie die Expertise unterstrichen sein.
  • Es gibt keine fachlichen, stilistischen oder Rechtschreibfehler.
  • Der Inhalt spricht eine klare Zielgruppe an.
  • Die Website hat einen Schwerpunkt bzw. einen Hauptzweck, der nicht alleine auf Rankings zu bestimmten Keywords in der Suchmaschien abzielt.

Wenn du zu einem bestimmten Keyword ranken möchtest, steht also nicht die SEO Optimierung im klassischen Sinne im Vordergrund, sondern die Suchintention der Nutzer:innen.

SEO Trend #2: Die Google Core Web Vitals bleiben uns erhalten

Ein SEO Trend des Sommers 2021 war vor allem eines: Google Core Updates, und zwar im Marathon! Was sich schon Anfang des Jahres mit den Core Web Vitals angekündigt hat, hält viele SEOs auch im Jahr 2023 noch in Atem. Denn: Die Page Experience ist ein wichtiger Rankingfaktor. Im Mittelpunkt all dessen stehen die Core Web Vitals.

Die Core Web Vitals sind Kennzahlen für die Metriken Largest Contentful Paint, First Input Delay und Cumulative Layout Shift.

  • Largest Contentful Paint (LCP): Die Metrik Largest Contentful Paint gibt die Ladezeit des Hauptinhalts in Millisekunden an, der sich im Sichtfeld der Nutzer:innen befindet. 
  • First Input Delay (FID): Der Input Delay misst die Zeit in Millisekunden bis zur ersten möglichen Interaktion der User:innen mit der Seite (z. B. Klick auf einen Link oder Dateneingabe in ein Formular). 
  • Cumulative Layout Shift (CLS): Der Cumulative Layout Shift gibt einen Wert an für Layout Veränderungen des sichtbaren Seiteninhalts während des Ladevorgangs. Dieser Wert berücksichtigt, ob und wie stark sich der Inhalt nach dem Laden der Seite noch verändert.
Core Web Vitals
Abb.1: Core Web Vitals und ihre Bewertungsskala.

Zusammen mit weiteren bekannten Indikatoren für die Page Experience wie z. B. die Optimierung für Mobile bilden die Core Web Vitals das Fundament von technischem SEO (Abb. 2). 

Core Web Vitals und weitere Aspekte
Abb. 2: Die Core Web Vitals und andere Einflussfaktoren Quelle: https://developers.google.com/search/blog/2020/05/evaluating-page-experience

Sind deine Web Vitals nach wie vor nicht optimal? Dann lohnt es sich, diesen SEO Trend auch 2023 mit Zeit und Geld zu beachten.

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SEO Trend #3: Ausmisten 

Spannend an den Updates im Jahr 2022 war die Betonung darauf, dass z. B. das Helpful Content Update nicht Einfluss auf die einzelnen URLs hat, sondern auf die ganze Domain. Das kann im Zweifel bedeuten, dass minderwertige Landingpages die ganze Domain herunterziehen.

Deshalb lautet ein SEO Trend 2023: Ausmisten. Mache einen Content Audit und prüfe deine URLs:

  • Wo findest du Thin Content?
  • Welche Inhalte bringen Nutzer:innen nichts?
  • Welche Inhalte haben keinen Traffic?

Mit dem strategischen Ausmisten von URLs sparst du Crawl Budget und minimierst die Gefahr einer negativen Reflexion von minderwertigem Content auf die ganze Domain.

SEO Trend #4: User Experience 

User:innen first: Das hat im Jahr 2022 nicht zuletzt das hier bereits erwähnte Helpful Content gezeigt. Das Ziel der Suchmaschine ist es, Inhalte auszuspielen, welche die Bedürfnisse der Nutzer:innen befriedigen. Zwar hat Google das nie offiziell bestätigt, es ist aber davon auszugehen, dass User Signale, die Besucher:innen einer Webseite durch ihr Verhalten senden, sehr relevante Metriken für Suchmaschinen sind.

3 User Signals, die du im Blick haben solltest:

  • Time on Page: Die Zeit, die der:die Nutzer:in auf einer Seite verbringt, sollte immer so hoch wie möglich sein. Betrachte sie allerdings immer relativ zur Funktion und der Länge des Inhalts der Seite.
  • Bounce Rate: Die Bounce Rate gibt in Prozent an, wie viele Besucher:innen die Seite ohne weitere Interaktion verlassen haben. Je höher die Bounce Rate ist, desto wahrscheinlicher hat die Seite die Erwartungen der User:innen nicht erfüllt.
  • CTR: Die Click Through Rate (Klicks auf ein Suchergebnis / Impressionen eines Suchergebnisses *100) ist ein deutliches Signal dafür, wie relevant und interessant ein Suchergebnis für User:innen ist. Ist die CTR niedrig, solltest du Meta Title und Meta Description überarbeiten.

Für Suchmaschinen ist zudem die Return to SERP Rate relevant, mit der sie auf die Zufriedenheit der Suchergebnisse schließen. Suchmaschinen können erkennen, ob User:innen nach der Rückkehr zu den Suchergebnissen die ursprüngliche Suche verändern und nach weiteren Treffern in den SERPs suchen.

Maßnahmen, die sich dadurch ergeben: Nach wie vor muss Content die Suchintention der User:innen im Blick haben und möglichst holistisch behandeln. Aber auch das Thema Content Experience ist relevant. Gestaltest du deine Website und deine Artikel möglichst nutzerfreundlich und integrierst du Boxen, Bullets, Checkliste oder andere Elemente, um den Content aufzulockern, stehen die Chancen auf starke User Signale extrem gut.

SEO Trend #5: Multisearch

Unter einer Suche bei Google verstehen die meisten noch eine Textsuche. Betonung auf noch: Wie das Wort Multisearch schon andeutet, wird die Suche immer mehrdimensionaler. Besonders für den E-Commerce ist das ein wichtiger Trend. Mit Google Lens können User:innen schon länger nach Bildern im Internet suchen. Multisearch geht einen Schritt weiter: Hier kannst du mit einer Bildersuche starten, die du mit Text verfeinerst.

Beispiel: Du hast ein Kleid gesehen, das du gern hättest – allerdings in einer anderen Farbe. Du suchst über die Bildersuche das Kleid und gibst dazu “grün” ein, weil du es gern in dieser Farbe hättest.

Im englischsprachigen Bereich ist außerdem eine Kombination mit “near me” möglich. Da Google diese Funktion im Jahr 2023 vermutlich auf andere Sprachen ausgerollt, sollten Unternehmen mit einem Fokus auf Local SEO diese Entwicklungen genau beobachten.

SEO Trend #6: Nach BERT kommt MUM

Schon im Sommer 2021 hat Google angekündigt, KI stärker in den Algorithmus einfließen zu lassen. Was seit 2019 als BERT bekannt ist und den Zusammenhang zwischen Text und Suchintention besser verstehen sollte, ist inzwischen mit MUM auf dem Markt. MUM steht für Multitask United Model und bezieht nicht mehr allein Text ein, sondern Content als Ganzes.

Google kommt damit dem Anspruch nach, Content abseits von Text “verstehen” zu wollen. Mit diesem KI Ansatz rücken Inhalte von Bildern, Videos und Audios in den Fokus, auch diese soll der Algorithmus verstehen lernen. Dabei geht es aber nicht nur darum, visuellen und Audio Content auffindbar zu machen, Google möchte ebenfalls komplexere Suchanfragen verstehen und passende Seiten dazu ausgeben.

Im Jahr 2022 haben die Kriterien des Helpful Content Guides gezeigt, dass Google nach wie vor einen Fokus auf das Thema hat. In den Search Essentials geht es viel darum, Fachexpertise zu beweisen und inhaltliche Fehler in den Texten zu vermeiden.

SEO Trend #7: Rich Snippets werden immer bunter

Google möchte zur Antwortmaschine werden, was SEOs vor Herausforderungen stellt. Auch im Jahr 2023 solltest du damit rechnen, immer komplexeren Snippets in den SERPs zu begegnen. Bilder und bunte Elemente laden zum klicken ein und machen die Suchmaschine für User:innen attraktiver. Eine Inspiration sind unter anderem die sozialen Kanäle: Das Karussell Format und Bilder zum Swipen kommen immer häufiger in den SERPs vor. 

Auch Passage Indexing ist ein SEO Trend 2023. Google versucht verstärkt nicht nur Content als Ganzes zu sehen, sondern auch Unterkapitel und dessen Themen zu erfassen. So könnten wir in den Google Snippets nächstes Jahr noch stärker bestimmte Abschnitte als Vorschau in den Suchergebnissen sehen, die haargenau auf unsere Anfrage abzielen. Für SEOs bedeutet das: die Struktur der Inhalte so denken, dass Unterthemen möglichst gut erkennbar sind.

Spannend ist die Weiterentwicklung der Autovervollständigung bei Google: Bei einer Suche bietet diese oft eine Hilfe, indem sie Vorschläge gibt und das bald auch verstärkt mit Bildern.

Handy Screenshot fort funston

SEO Trend #8: Search Commerce

Commerce, E-Commerce, Social Commerce, Omnichannel Commerce: Kommt jetzt auch Search Commerce? Die SEO Trends 2023 sind jedenfalls vielversprechend. Nachdem die sozialen Medien Stück für Stück näher an die transaktionale Phase heranrücken, ist es naheliegend, dass auch Google im Jahr 2023 den Commerce Bereich ausbaut. In dem Event “Search On 22” kündigt Google unter anderem den Ausbau der Kaufberatung an. 

Geben User:innen den Zusatz “kaufen” ein, sollen sie zusätzliche Informationen bekommen:

Auch die aus den Shops bekannten Filter zu Produkten (z. B. Größe, Farbe, Schnitt) werden User:innen immer öfter in der Google Suche vorfinden.

Mit diesen Anpassungen geht Google gezielt auf die Suchintention der Nutzer:innen ein. Denn sobald sie den Zusatz “kaufen” eingeben, sind in vielen Fällen Filter eine Erleichterung in der Suche.

SEO Trend #9: Longtail SEO als Antwort auf Zero Click Search

Die zunehmende Menge an Zero Click Searches in Suchmaschinen stellt Webmaster:innen und SEOs vor ein Problem.

Zero Click Searches sind kurze Suchanfragen, bei denen die Antwort bereits in den Suchergebnissen auftaucht und der:die User:in nicht mehr auf einen weiteren Link klicken muss. Dadurch geht für Seitenbetreiber:innen wertvoller Traffic verloren (siehe Abb. 3).
Sucherergebnis für "Einwohner Deutschland"
Abb. 3. Bei der Suchanfrage “Bevölkerung Deutschland” bekommen User:innen alle Informationen direkt in der SERP angezeigt.

Zero Click Searches entstehen jedoch bis jetzt nur bei einfachen und/oder häufig vorkommenden Suchanfragen. Deswegen gewinnt Longtail SEO an Wichtigkeit, da sich Longtail auf komplexe Suchanfragen mit geringem Suchvolumen konzentriert und diese in der Regel aufgrund ihrer Komplexität nicht in der SERP beantwortet werden können. 

Short vs. Long Tail Keywords im Vergleich

Hinweis
Seit Google im BERT Update das Verständnis von komplexen Suchanfragen verbessert hat, ist die Zahl der Zero Click Search Anfragen erkennbar gestiegen. Die Suchanfragen “Einwohner Deutschland” und “Wie viele Menschen leben in Deutschland aktuell” zeigen beide als Ergebnis (Abb. 3). Welche Auswirkungen das MUM Update an dieser stelle haben wird, bleibt unklar.

Indem Seitenbetreiber:innen darauf hinarbeiten, für komplexere Keywords insbesondere im Longtail zu ranken, können sie der Gefahr einer möglichen Zero Click Search aus dem Weg gehen. 

SEO Checkliste

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Fionn Kientzler

Fionn Kientzler

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