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SEO-Rankingfaktoren 2024: Was bleibt wichtig und was hat sich verändert?

Was sind die wichtigsten SEO-Ranking-Faktoren in 2024? Dieser Frage ist Semrush in einer umfassenden Studie nachgegangen. Anhand von ausgewählten Korrelationen wurden die “Ranking Factors ‘24” ermittelt und wie stark diese Faktoren die Top-Suchergebnisse bei Google beeinflussen. Henning, unser SEO Director, erklärt in diesem Artikel, welche Ergebnisse ihn überrascht haben, welche Veränderungen es im Vergleich zu den letzten Jahren gibt und was an der Studie kritisch zu betrachten ist.

Überraschende Ergebnisse: Die Anzeige von Sternebewertungen in den SERPs zeigt eine hohe Korrelation mit guten Rankings, während die Verwendung von Schema.org generell nur eine sehr geringe Korrelation aufweist. Der gezielte Einsatz strukturierter Daten spielt also eine wichtige Rolle. Der Anteil des Branded Search Traffics und die Verwendung spezifischer Keywords im Titel haben dagegen weniger Einfluss als erwartet.

Wichtige Rankingfaktoren 2024: Content-Qualität und -Relevanz, Nutzersignale, Domain- und Page-Autorität sowie Backlink-bezogene Faktoren bleiben entscheidend. Die Studie bestätigt die Notwendigkeit, sich auf ein gutes Nutzererlebnis und die Bereitstellung relevanter, qualitativ hochwertiger Inhalte zu konzentrieren, um in den SERPs gut zu ranken.

Kritische Anmerkungen zur Studie: Die Analyse konfrontiert uns einmal mehr mit dem klassischen Henne-Ei-Problem. Korrelationen lassen nicht ohne weiteres Rückschlüsse auf die Ursachen guter Rankings zu. 


Um Top-Positionen in den Suchergebnissen von Google & Co. zu erreichen, ist es wichtig zu wissen, welche Faktoren sowohl für Nutzerinnen und Nutzer als auch für Suchmaschinen eine wichtige Rolle spielen. Und welche Kriterien werden stärker gewichtet als andere? Dieser Frage ist Semrush in einer umfassenden Studie nachgegangen.

Die Semrush-Studie: Was wurde untersucht? 

Ziel der Studie war es, Korrelationen zwischen bekannten (bestätigten und unbestätigten) Rankingfaktoren und dem Google-Ranking anhand eines Datensatzes von 16.298 englischen Keywords mit jeweils mehr als 100 monatlichen Suchanfragen zu ermitteln. Durch die Analyse der SERPs der ersten 20 Positionen für jeden Suchbegriff wurden insgesamt 300.000 Positionen untersucht, um Korrelationswerte für verschiedene Faktoren zu berechnen.

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Bewertung der Rankingfaktoren sehr schwierig ist. Für die Studie hatten sie weder Zugang zu Daten, die Google besitzt, noch wissen sie, wie Google die einzelnen Faktoren tatsächlich gewichtet. Vielmehr sollen die Ergebnisse der Studie eine Diskussion über die vielfältigen Facetten von SEO anregen und SEOs helfen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.

Der Wert der Studie liegt aber auch darin, dass das Autorenteam auf Basis der erhobenen Daten allgemeine Empfehlungen für die Optimierung von Websites gibt. Gleichzeitig soll aufgezeigt werden, worauf bei der Suchmaschinenoptimierung besser verzichtet werden sollte. Dabei sind einige überraschende Ergebnisse herausgekommen. Im Folgenden möchte ich meine Top 3 Take-Aways aus der Studie teilen und einordnen.

Überraschende Insights: Meine Top 3 Take-Aways

Die Semrush-Studie listet in absteigender Relevanz auf, welche Rankingfaktoren für SEO besonders wichtig sind. Drei Überraschungen gab es für mich: Die Studie zeigt (1) eine hohe Korrelation zwischen dem Vorhandensein von Sterne-Bewertungen auf Domain-Ebene in den SERPs und guten Rankings, aber nur eine geringe Korrelation zwischen (2) guten Rankings und einem hohen Anteil an Branded Search Traffic auf Domain-Ebene sowie (3) der Verwendung von Keywords im Title.

Executive Summary
Korrelationen eines Faktors mit der Position in den SERPs – die Top 20 Ergebnisse.
  • “Domain occurences of Star Ratings” (0.22)

Der SEO Rankingfaktor “Domain occurrence of Star Rating” (Domain-weites Vorkommen von Sternebewertungen) ist nach Höhe der Korrelation der viertstärkste untersuchte Faktor. Überraschend ist dabei für mich, dass “Schema.org count” (Schema.org Anzahl) an sich keine Korrelation aufweist (0.03). Da viele Domains überhaupt keine Star Ratings haben, weil diese Art von Rich Snippets in zahlreichen Kontexten keine Rolle spielt, erscheint diese Korrelation sogar noch bedeutsamer. Schema.org hilft dabei, Inhalte deiner Website zu kennzeichnen und zu strukturieren und wird eben auch zur Anzeige von Rich Snippets in den SERPs (Search Engine Result Pages) genutzt. Die fehlende Korrelation im Zusammenhang mit der Schema.org Verwendung generell ist für mich ein Argument dafür, es mit der Implementierung von Structured Markup nicht zu übertreiben, sondern sich auf wenige relevante Aspekte – wie eben die Star Ratings – zu fokussieren. Hier wäre eine interessante weiterführende Frage: Gibt es weitere strukturierte Datentypen wie etwa “Breadcrumbs”, die zu den “Must-haves” gehören, in der aktuellen Studie aber nicht einzeln untersucht wurden?

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Ergebnisse der Semrush Studie zum Faktor Schema.org count.
  • “Branded Search Traffic Share” (-0.02):

Dass der “Branded Search Traffic Share” (Anteil des Branded Search Traffics) auf Domain-Ebene keine Korrelation mit Suchmaschinenrankings zeigt (-0.02), finde ich überraschend. Bisher war ich davon ausgegangen, dass Branded Search Traffic, also Traffic, der über Marken-Keywords kommt, ein wichtiges Nutzer-Trust-Signal ist und somit Search-Intent-übergreifend für bessere Rankings sorgen sollte. Vielleicht erfasst der untersuchte Parameter aber diesen Zusammenhang einfach nicht, weil nicht der relative Branded Search Traffic Share auf Domain-Basis relevant ist, sondern die absolute Menge an Branded Searches im jeweiligen Kontext (im jeweiligen Wettbewerbsvergleich). Das folgende Beispiel dient zur Verdeutlichung: Für gute Rankings zum stark umkämpften Suchbegriff “Wärmepumpe” ist es möglicherweise weniger relevant, ob der Branded Search Traffic Share von viessmann.de generell höher ist als der von wolf.eu (zwei namhafte Wärmepumpenhersteller in Deutschland). Viel entscheidender könnte die absolute Anzahl der Branded Searches im Zusammenhang mit der Wärmepumpe sein, z. B. “Viessmann Wärmepumpe” im Vergleich zu “Wolf Wärmepumpe”. Das wäre eine Überlegung, die in einer weiterführenden Untersuchung noch einmal überprüft werden könnte. Diesem Punkt nachzugehen, wäre auch noch einmal vor dem Hintergrund interessant, dass laut Studie der Direct Traffic Share auf Domain-Basis eine Korrelation (0.09) zeigt (wenn auch gering). Starke Brands haben einen höheren Anteil an Direct Traffic, weil viele Nutzer die Website direkt ansteuern, d.h. der Direct Traffic Share und die Menge an Branded Search Traffic sollten eigentlich korrelieren.

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Ergebnisse der Semrush Studie zum Faktor Branded search traffic share.
  • Sehr geringe Korrelation der Keyword Verwendung im Meta Title: 

Die fehlende oder sehr geringe Korrelation der Keyword Verwendung im Title war für mich absolut überraschend. Sei es der SEO Rankingfaktor “Percentage of pages with keyword in title” (0.03) (Anteil von Seiten mit Keyword im Title), “Number of words from a keyword in title” (0.06) (Anzahl der Wörter eines Keywords im Titel), oder aber der Faktor “Title-keyword Similarity (BERT)” (0.07) (Titel-Keyword-Ähnlichkeit). Damit sind die Seiten gemeint, die das Keyword der Seite im Title haben, die Anzahl der Keywords im Title und die Seiten, bei denen die Keywords und der Titel der Seite mit dem Title in den SERPs übereinstimmen. Dieses Ergebnis spricht eigentlich dafür, dass die Obsession mancher SEOs, unbedingt das “Main Keyword” und am besten auch noch alle Synonyme im Page Title unterzubringen, übertrieben erscheint. Welchen Anteil der Title Google am Ende in den SERPs überschrieben hat (Title Tag Rewrite), sagt die Studie zwar nicht, jedoch liegt die Hypothese nahe, dass der Anteil entweder erheblich ist oder Google die Erfüllung des Search Intents aus anderen Faktoren ableitet (zum Beispiel dem Main Content), aber nicht aus dem Title. Auf jeden Fall ist dieses Ergebnis ein Argument dafür, den Impact der Title-Tag-Optimierung (gleiches gilt auch für die Meta-Description-Optimierung) nicht überzubewerten.

Semrush_Studie_Keywords_Ergebnisse
Ergebnisse der Semrush Studie zur Keyword Verwendung.

Welche Rankingfaktoren bleiben in 2024 wichtig?

Neben den genannten Überraschungen stellt sich nun die Frage: Welche SEO-Rankingfaktoren bleiben auch 2024 wichtig? Basierend auf den Ergebnissen der Studie und Erfahrungen aus aktuellen Optimierungsprojekten sind drei Bereiche besonders hervorzuheben:

1. Content-Faktoren

Content ist der wichtigste Faktor für gute Suchmaschinenrankings. Zu den Content-Metriken gehören die Struktur, die Relevanz, die Qualität, die Länge und das Alter der Inhalte. Außerdem spielen Rich-Content-Elemente wie Bilder, Listen und Tabellen eine Rolle. Zwei Rankingfaktoren stechen besonders hervor: die Textrelevanz und der Content Quality Score.

Textrelevanz  

Zur Ermittlung der Textrelevanz wurden die Inhalte in den SERPs mit dem Inhalt einer bestimmten URL verglichen. Dabei ging es nicht nur um die exakte Verwendung von Keywords, sondern auch die Semantik und der Kontext spielten eine entscheidende Rolle. Ausgehend von der Annahme, dass die am höchsten gerankten Seiten eine höhere Relevanz für die jeweilige Suchanfrage haben, kann direkt auf die jeweilige Suchintention geschlossen werden. Eine Seite ist umso relevanter, je besser sie die wichtigsten User Intents für eine bestimmte Suchanfrage erfüllt. In unserem Artikel zu den wichtigsten allgemeinen Rankingfaktoren verwenden wir dafür die Bezeichnung “User Centricity”. Das Ziel großer Suchmaschinen wie Google ist, User:innen die besten Ergebnisse zu ihrer Suchintention zu liefern. Ist also ein Text für eine Suchanfrage relevant, wird der Inhalt auch von Google als relevant eingestuft. Es ist somit wenig überraschend, dass der Faktor Textrelevanz in der Semrush-Studie eine hohe Korrelation aufweist und somit zu den wichtigsten SEO-Rankingfaktoren gehört.

Content Quality Score 

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Content Quality Score. Dabei bezieht sich die Qualität nicht nur auf den einzelnen Text, sondern auf die Gesamtqualität der User Experience deiner gesamten Website. Dazu zählen auch Elemente wie Layout, Design und weitere Aspekte der User Experience. Bei der Vermarktung von Inhalten sprechen wir auch von der Content Experience, die alle diese Faktoren vereint. Bietet ein Inhalt den User:innen eine gute Erfahrung, so steigt der Content Quality Score. 

Best Practice 

Um die Textrelevanz und den Content Quality Score effektiv zu steigern, ist es essenziell, eine Balance zwischen Nutzerzentrierung und Suchmaschinenoptimierung zu finden. Best Practices zeigen, dass erfolgreiche Inhalte weit über die bloße Anhäufung von Keywords hinausgehen. Sie bieten einen einzigartigen Mehrwert, sind gründlich recherchiert und decken die Bedürfnisse der Zielgruppe vollständig ab. Um die Bedürfnisse der User:innen zu treffen und ihnen zielgerichtet die für sie relevanten Inhalte zu bieten, kannst du eine Zielgruppenanalyse durchführen. Mit der Erstellung von Buyer Personas findest du heraus, welche Interessen deine Zielgruppen haben, was sie erwarten und welche Wünsche sie haben. So kannst du deinen Content optimal auf die Nutzer:innen zuschneiden und deine Inhalte gewinnen an Relevanz. Ein Schlüsselelement ist dabei die User Experience (UX), die durch passende Inhalte, ein ansprechendes Design, klare Strukturen und intuitive Navigation die Verweildauer erhöht und die Interaktion fördert. 

Evergreen Content, der zeitlos relevant bleibt, hilft langfristig Traffic zu generieren und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verbessern. Durch die kontinuierliche Aktualisierung der Inhalte sowie die Fokussierung auf die Suchintention der Nutzer:innen lässt sich die Relevanz des Contents nachhaltig sichern.

2. URL- und Domain-Faktoren 

Auch Metriken auf URL- und Domain-Ebene spielen eine wichtige Rolle. So korrelieren Google-Top-Rankings nicht nur mit dem organischen Traffic auf der jeweiligen URL, sondern auch insgesamt auf Domain-Ebene. Dies legt die Hypothese nahe, dass bereits bestehende gute Rankings auf anderen URLs ein Vertrauenssignal darstellen und damit die Chance auf gute Rankings insgesamt erhöhen. Auch das Vorkommen der Domain in SERP-Features wie Sternebewertungen und Image-Einblendungen sowie das Alter der Domain sind von Bedeutung. Die höchsten Korrelationen zeigten jedoch die Faktoren URL Organic Traffic, Domain’s Organic Traffic (Organischer Traffic auf URL- und Domain-Ebene) und das Vorkommen von Sternebewertungen auf Domain-Ebene in den SERPs.

URL und Domain Organic Traffic

Die Studie zeigt: URLs, die in den Suchergebnissen bessere Rankings erzielen, erhalten auch mehr organischen Traffic. Das klingt logisch, denn gute Rankings führen zu höheren Klickraten und mehr Besucher:innen aus der Google-Suche. Doch das scheint nicht der einzige Grund zu sein. Denn Seiten mit guten Rankings haben auch eine höhere Anzahl an Top 20 Rankings für andere Keywords im Vergleich zu Seiten mit weniger guten Rankings.

Eine Hypothese, die wir in diesem Zusammenhang verfolgen, geht davon aus, dass Rankings für ein bestimmtes Keyword eine qualifizierende Funktion haben. Zeigt man Google z.B. durch gute Nutzersignale, dass auf der Website relevante Inhalte zu einem Thema angeboten werden, erhöht sich die Chance, für weitere Keywords aus dem gleichen Themenbereich gerankt zu werden. Zwar herrscht seit Jahren Uneinigkeit darüber, ob Google Verhaltensmetriken wie Klicks auf Suchergebnisse als Ranking Faktor nutzt, allerdings kam kürzlich erst ans Licht, dass Google tatsächlich Klicks und andere Nutzerverhaltensdaten zur Bestimmung der Suchergebnisreihenfolge heranzieht, wenngleich sie nicht direkt als Rankingfaktoren dienen. Semrush untersucht in der Studie weitere Metriken wie Direct Traffic Share, Time on Site bzw. Verweildauer, Branded Search Traffic Share und Bounce Rate bzw. Absprungrate, die ebenfalls in engem Zusammenhang mit Nutzersignalen stehen. Welche Signale bzw. Signalkombinationen für Google genau eine Rolle spielen, bleibt unklar und wurde im Rahmen der Studie nicht beantwortet. Es ist jedoch generell davon auszugehen, dass gute Nutzersignale auch gute Rankings begünstigen.

Star Rating in den SERPs 

Ein weiterer relevanter Faktor, der mit höheren Rankings einhergeht, ist das Vorhandensein von Sternebewertungen (Star Ratings) auf Domain-Ebene in den SERPs. Wie bereits erwähnt, ist dieses Ergebnis etwas überraschend, da die generelle Verwendung strukturierter Daten ansonsten keine signifikante Rolle zu spielen scheint.

Best Practice 

Sternebewertungen sind darauf ausgerichtet, die eigene URL und Domain in den Suchergebnissen hervorzuheben:

  • Fokussierung auf User Intent: Es ist wichtig, die Absichten hinter den Suchanfragen der Zielgruppe zu verstehen und gezielt Inhalte zu erstellen, die den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen. Das erhöht die Relevanz der Seite für spezifische Suchanfragen und verbessert somit die Position in den SERPs. Verwende nur dort Sternebewertungen, wo es wirklich sinnvoll ist.
  • Implementierung strukturierter Daten: Durch die Implementierung strukturierter Daten auf der Website erzeugst du Rich Snippets in den SERPs, welche die Aufmerksamkeit auf deine Seite lenken. So können neben Star Ratings auch Preise, Autoren und Veranstaltungen hervorgehoben werden.
  • Monitoring und Anpassung: Nutze Tools wie Google Analytics und die Google Search Console, um die Performance deiner Website zu überwachen. Validiere zudem in regelmäßigen Abständen die Validität deines Schema-Markups. Rich Snippets, die gegen Google-Richtlinien verstoßen, können zu Abstrafungen führen.

Durch die Umsetzung dieser Best Practices kannst du nicht nur deinen organischen Traffic steigern, sondern auch die Chance erhöhen, mit Sternebewertungen eine höhere Aufmerksamkeit in den SERPs zu erreichen.

3. Backlink-Faktoren 

Ebenfalls wichtige Faktoren für gute Rankings sind Backlink-Faktoren. Also Faktoren bezüglich Links, welche von anderen Seite auf deine Seite verweisen. Dazu zählen Metriken wie Anzahl der verweisenden Domain und verweisenden IPs, der Authority Score und die Gesamtanzahl von Backlinks. Die wichtigsten Rankingfaktoren sind hier Domain und Page Authority Score (Domainautorität und Autorität einer Seite) und die Gesamtzahl der Backlinks

Domain und Page Authority 

Auch hier zeigt die Studie von Semrush, dass ein hoher Domain und Page Authority Score mit höheren Rankings in den SERPs korreliert. Dieser Score zielt darauf ab, den Grad der Autorität einer Website oder Seite einzustufen, von der ein Link ausgeht, bzw. von der ein Backlink gesetzt wurde. Seiten, die einen höheren Authority Score aufweisen, werden als vertrauenswürdiger betrachtet. Der Authority Score basiert auf 3 Faktoren: Der Link Power (Anzahl und Qualität der Backlinks auf der Seite), Organic Traffic (Anzahl der monatlichen Besucher:innen der Seite) und dem Spam Faktor (Anzeichen für Spam im Linkprofil der Seite). Die Ergebnisse zeigen: Seiten, die weiter oben in den Suchergebnissen ranken, werden eher von Seiten verlinkt, welche eine hohe Domain Authority aufweisen. 

Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Qualität vor Quantität geht. Es geht darum, auf natürliche Weise qualitativ hochwertige Links zu erhalten.

Gesamtzahl der Backlinks

Obwohl es wichtig ist, dass externe Links von vertrauenswürdigen Seiten stammen, zeigt die Semrush-Studie auch, dass Seiten mit einem höheren Ranking auch eine höhere Anzahl an Backlinks haben.

Best Practice 

Um diese zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, kannst du die SEO Methode Content Seeding anwenden. Es geht darum, von den Link-Quellen auszugehen und sich genau zu überlegen, mit welchem Inhalt du die jeweiligen Seiten überzeugen kannst auf deine Seite zu verlinken. 

Um deine Domain- und Page Authority zu steigern und gleichzeitig die Anzahl deiner Backlinks zu erhöhen, gibt es einige Best Practices, die du befolgen solltest:

  • Erstelle hochwertigen Content: Inhalte, die informativ, einzigartig und wertvoll für deine Zielgruppe sind, ziehen natürlich Backlinks an. Dazu gehören detaillierte Leitfäden, originelle Forschungsergebnisse, Infografiken und nützliche Ressourcen.
  • Gastblogging: Schreibe Gastbeiträge für renommierte Websites in deiner Branche. Dies ist eine effektive Methode, um deine Sichtbarkeit zu erhöhen und wertvolle Backlinks zu erhalten.
  • Nutze soziale Medien und Netzwerke: Promote deinen Content aktiv auf Social Media und in Fachgruppen, um deine Reichweite zu erhöhen. Obwohl Links aus sozialen Medien in der Regel als “nofollow” gekennzeichnet sind, können sie dennoch Traffic generieren und indirekt zu weiteren Backlinks führen.
  • Baue Beziehungen auf: Networking mit anderen Webmaster:innen, Blogger:innen und Influencer:innen in deiner Branche kann zu natürlichen Backlinks führen. Gegenseitige Empfehlungen und das Teilen von Inhalten können wertvolle Backlinks generieren.
  • Broken Link Building: Suche nach defekten Links auf relevanten Websites und biete deine Inhalte als Ersatz an. Dies ist eine Win-Win-Situation, da du der anderen Seite hilfst, ihre Website zu verbessern und gleichzeitig einen Backlink erhältst.
  • Verwende Tools zur Backlink-Analyse: Tools wie Ahrefs oder Semrush können dir helfen, deine bestehenden Backlinks zu analysieren, Chancen für neue Backlinks zu identifizieren und die Strategien deiner Wettbewerber:innen zu verstehen.
  • Fokussiere dich auf die Relevanz: Stelle sicher, dass die Websites, die auf dich verlinken, thematisch zu deinem Content passen. Suchmaschinen bewerten thematisch relevante Backlinks höher als irrelevante.
  • Vermeide Black-Hat-SEO-Techniken: Kaufe keine Backlinks oder beteilige dich an Linktauschprogrammen. Solche Praktiken können kurzfristig Erfolge haben, führen aber langfristig zu Abstrafungen durch Suchmaschinen.

Wenn du diese Strategien konsequent anwendest, kannst du deine Domain- und Page Authority effektiv steigern und die Anzahl deiner Backlinks erhöhen.

Was sind zusätzlich wichtige SEO-Rankingfaktoren?  

Neben den bereits erwähnten SEO-Rankingfaktoren gibt es noch weitere kritische Aspekte, die in der Semrush-Studie nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Der Grund dafür liegt in ihrer Komplexität und der Schwierigkeit, sie ohne eine gründliche Analyse interner Website-Tracking-Daten zu quantifizieren.

Ein solcher Faktor, den wir bereits im Zusammenhang mit URL- und Domain-Faktoren angesprochen haben, sind Nutzersignale. Eng damit verbunden ist das Konzept der “User Centricity”, auch Nutzerzentrierung genannt. User Centricity umfasst das gesamte Nutzererlebnis auf einer Website – von der Benutzerfreundlichkeit über personalisierte Inhalte bis hin zur Geschwindigkeit und Erreichbarkeit der Website. Dieser Faktor steht im Mittelpunkt des modernen SEO, da er widerspiegelt, wie effektiv eine Website die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Besucher erfüllt.

Die Bewertung der User Centricity einer Website ist messtechnisch eine Herausforderung und ohne Kontext nicht ohne weiteres möglich. Nutzersignale und User Centricity-Daten können jedoch genutzt werden, um Webseiten schrittweise zu verbessern. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass eine hohe User Centricity für Google ein entscheidendes Kriterium dafür ist, die Relevanz und Qualität einer Website zu bewerten. Daher ist User Centricity für uns der wichtigste Ranking-Faktor.

User Centricity 

User Centricity bedeutet, dass die User:innen und ihre Interessen im Mittelpunkt stehen. Die Semrush-Studie stützt indirekt die Wichtigkeit dieses Aspekts, denn Faktoren wie “Text Relevance” und “Content Quality Score” zeigen die höchsten Korrelationen mit guten Rankings. Die Relevanz des Textes bezieht sich ganz klar auf die Interessen der Nutzer und eine damit verbundene Nutzerintention bei der Suche. Wenn die Inhalte einer Webseite die Suchintention der User:innen optimal bedient, gilt die Seite als relevant. Suchmaschinen versuchen, über eine Vielzahl von Signalen diese Relevanz zu ermitteln.

User Centricity geht aber weit über die Relevanz des Contents hinaus. User Centricity bezieht sich auf die gesamte Nutzererfahrung auf der Website. Dazu gehören ebenso Aspekte wie Barrierefreiheit, Ladegeschwindigkeit, mobile Nutzbarkeit, intuitive Bedienbarkeit der Navigationselemente und viele weitere Aspekte, die alle zusammenwirken, um die Zufriedenheit und das Engagement der Nutzer zu maximieren. Indem Websites diese breitere Perspektive der Nutzerzentrierung einnehmen, signalisieren sie Suchmaschinen ihr Bemühen, eine umfassende und nutzerfreundliche Plattform anzubieten. Dies wirkt sich positiv auf das Ranking aus.

User Signals

Nutzersignale zeigen in der Semrush-Studie keine starken Korrelationen. Allerdings erscheinen sowohl die untersuchten Metriken (Direct Traffic Share, Time On Site, Branded Search Traffic Share und Bounce Rate) als auch die eingeschränkten Messmöglichkeiten bei der Datenerhebung nicht optimal geeignet, um adäquate Aussagen über die generelle Relevanz von User Signals treffen zu können. Nutzersignale müssen im jeweiligen Wettbewerbskontext betrachtet werden und lassen häufig keine verallgemeinernden Aussagen zu. Ist z.B. eine hohe Bounce Rate ein positives oder negatives Signal, wenn die Nutzer nur eine einfache Antwort auf eine Frage gesucht haben? Ähnliches gilt für die Time On Site. Dieser Aspekt müsste in weiterführenden Studien genauer untersucht werden.

Zusammenfassung

Die Semrush-Studie zu den SEO-Rankingfaktoren 2024 liefert wichtige Erkenntnisse darüber, welche Aspekte das Ranking in den Google SERPs maßgeblich beeinflussen. Unter Berücksichtigung der Studienergebnisse und ergänzender Aspekte, die außerhalb des Studienumfangs lagen, ergibt sich die folgende Liste der Top 10 Rankingfaktoren für 2024:

SEO-Rankingfaktoren 2024 auf einen Blick

  1. User Centricity 
  2. User Signals 
  3. Content-Qualität und Relevanz
  4. Keywordoptimierung
  5. Technisches SEO & Technische Hygiene
  6. Linkprofil (Backlinks)
  7. Branding und Bewertungen (u.a. Star Ratings in den SERPs) 
  8. Domain und Page Authority 
  9. Interne Links
  10. Organischer Traffic 


Detaillierte Informationen zu den einzelnen Aspekten findet ihr hier:

Die 10 wichtigsten Rankingfaktoren: Google verstehen

Kritik an der Studie 

Ich möchte abschließend noch einen vorsichtigen Kritikpunkt an der Studie anbringen: 

Das Henne-Ei-Problem

Das Henne-Ei-Problem zielt auf die Frage ab: Was war zuerst da? Einige Korrelationen zwischen vermeintlichen Einflussfaktoren und dem Ranking selbst werfen genau diese Frage auf. Ranken die Seiten besser, weil sie mehr organischen Traffic haben, oder haben sie mehr organischen Traffic, weil sie schon gut ranken? Ist die Klickrate bei den Top-Ergebnissen höher, weil es die Top-Ergebnisse sind, oder sind es die Top-Ergebnisse, weil sie eine höhere Klickrate haben? Auch der Rankingfaktor URLs Organic Positions in Top 20 fällt unter diese Fragestellung. Die Hypothese ist: URLs müssen sich über “Nebenkeywords” für Top-Rankings bei suchvolumenstarken und wettbewerbsintensiven Keywords qualifizieren, daher ist es ganz natürlich, dass Top-Rankings mit weiteren Rankings dieser URL in den Top 20 korrelieren. Weitere Beispiele dieser Art ließen sich anführen. Die Semrush-Studie kann diese Frage nicht beantworten und war auch nicht dafür konzipiert. Es ist aber wichtig, dies zu wissen, da die Aussagekraft mancher Korrelationen und daraus abgeleiteter Handlungsempfehlungen in Frage gestellt werden muss.

Fazit 

Die Semrush-Studie zu den SEO-Rankingfaktoren 2024 liefert aufschlussreiche Erkenntnisse darüber, welche Faktoren das Suchmaschinenranking derzeit beeinflussen und unterstreicht die Bedeutung von inhaltlicher Relevanz, Content-Qualität sowie Domain- und Page-Autorität. Gleichzeitig weist die Studie auf eine sich verändernde Gewichtung der Rankingfaktoren hin, wie etwa die abnehmende Bedeutung spezifischer Keywords im Titel. Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass sich SEO ständig weiterentwickelt, wobei einige Faktoren wie z.B. Backlink-bezogenen Faktoren konstant wichtig bleiben, während andere an Einfluss gewinnen oder verlieren.

In einer Zeit, in der sich künstliche Intelligenz und Googles Suchmaschinenalgorithmen rasant weiterentwickeln, steht die SEO-Community vor der Herausforderung, sich kontinuierlich an diese dynamischen Veränderungen anzupassen. Die Studie macht deutlich, dass ein tiefes Verständnis der Nutzerintention und eine ganzheitliche Betrachtung der User Experience immer wichtiger werden. SEOs müssen daher flexibel bleiben, innovative Strategien entwickeln und dabei stets die Kernbotschaft ihrer Inhalte im Auge behalten, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.


Henning_rund

Hans-Henning Raven

Director SEO

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