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Keywordrecherche: Leitfaden für organischen Erfolg

Hohe Sichtbarkeit in der Suchmaschine, viel Traffic über organische Klicks – alles schön und gut. Was letztlich aber zählt, sind die Conversions, die alles entscheidende Disziplin im Marketing. Und brauchst du Qualität statt Quantität. Sprich: Es kommt darauf an, zu welchen Keywords du rankst, nicht zu wie vielen. Eine strategisch gut ausgearbeitete Keywordrecherche ist das wichtigste Instrument hin zu diesem Ziel. Worauf es bei der Auswahl der Keywords ankommt, welche Methoden es gibt und welche Tools du nutzen kannst, erfährst du hier.

Was ist eine Keywordrecherche?

Eine Keywordrecherche meint die Suche nach Begriffen, zu denen eine Website bei Google oder anderen Suchmaschinen auftauchen soll. Marketing Expert:innen versuchen dabei zweierlei herauszufinden: 1. Was ihre Zielgruppe in der Suchmaschine eingibt und 2.) Wo das Unternehmen mit einem Produkt oder einer Dienstleistung auftreten kann.

Eine Keywordrecherche ist eine Methode aus dem SEO (Search Engine Optimization), die das Ziel einer hohen organischen Sichtbarkeit bei Google verfolgt.

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So funktioniert eine Keywordrecherche in 3 Schritten

Eine Keywordrecherche ist kein kompliziertes Handwerk, alles was du brauchst ist ein Überblick über die wichtigsten Kennzahlen und ein gutes Tool. Wichtiger und komplexer ist die Frage, welche Keywords überhaupt für dein Unternehmen relevant sind. Aber dazu später mehr. Hier erstmal die 3 wichtigsten Schritte einer Keywordrecherche.

1. Schlüsselwort eingeben

Egal, welches Keywordtool du für die Recherche nutzt, du wirst ziemlich prominent ein Suchfeld sehen. Hier kannst du einen Begriff eingeben, den du als Suchanfrage für deine Website relevant findest. Die Frage lautet: Zu welchen Keywords soll deine Website auftauchen, wenn ein Nutzer bzw. eine Nutzerin sie bei Google eintippen? Das sind weniger ganze Sätze, also einzelne Wörter, äquivalent zum eigenen Suchverhalten. Beispiel: Eine typische Suchanfrage bei Google wäre nicht “Ich suche eine Content Marketing Agentur”, sondern eher “content marketing agentur”. Genau so gibst du die Wortkombination in das Suchfeld des Tools ein.

Das Ergebnis ist eine Liste an Keywords, die das von dir eingegebene Keyword ergänzen und anpassen. Dazu zeigt dir das Tool spannende Kennzahlen.

2. Kennzahlen zu den Keywords

Neben jedem Keyword siehst du verschiedene Kennzahlen, die je nach Tool im Wording leicht variieren können. Der Kern ist aber immer gleich.

  • Suchvolumen: Die relevanteste Zahl ist das Suchvolumen. Dieses gibt an, wie oft Nutzer:innen einen Begriff pro Monat bei einer bestimmten Suchmaschine (zum Beispiel Google) suchen. “content marketing agentur” hat ein Suchvolumen von 500. Das heißt, 500 Menschen suchen im Monat nach diesem Keyword. Auf welchen geografischen Raum sich das bezieht (in diesem Beispiel Deutschland) kannst du einstellen.
  • CPC: Der Cost per Click ist eine Zahl aus dem SEA (Search Engine Advertising). Sie gibt an, wie viel Geld eine Website für einen Klick auf den Google Anzeigen ausgibt. Für SEO (Search Engine Optimization), das auf organischen Traffic setzt, ist die Zahl nur interessant, um zu sehen, wie transaktional der User Intent sein könnte. Umso mehr Geld gesetzt wird, umso transaktionaler könnte die Erwartung der Nutzer:innen an die Seite sein. Viele Ads könnten außerdem den Traffic auf organische Suchergebnisse einschränken, da die Anzeigen ganz oben stehen.
  • Wettbewerb: Der Wettbewerb bzw. die Konkurrenz ist eine eher abstrakte Kennzahl, die Websitebetreiber:innen eine Vorstellung davon gibt, wie schwer es für sie ist, zu einem Keyword Rankings aufzubauen.
  • Trend: Der Trend ist vor allem für saisonal schwankende Geschäfte relevant. Bereitest du im Juli beispielsweise eine Weihnachtskampagne vor, wirst du bei einer Recherche zu entsprechenden Keywords kaum Suchvolumen finden. Über den Trend siehst du aber das Suchvolumen im Verlauf der Zeit, sodass du auf das nächste Weihnachtsfest Rückschlüsse ziehen kannst.

3. Relevante Keywords auflisten

Erstelle nun eine Liste mit den Begriffen, zu denen du Suchvolumen gefunden hast. Notiere am besten zugehörig alle oben aufgelisteten Kennzahlen, um möglichst viele Daten in der Recherche zu haben, aus denen du später immer noch aussortieren kannst. Wenn möglich, kannst du auch schon Themencluster bilden.

Methoden der Keywordrecherche

Intuitiv wirst du schon viele Wörter im Kopf haben, nach denen du dann einfach in den Keywordtools suchst. Gehen dir die Ideen aber aus, oder möchtest du die Keywordrecherche strategischer angehen, gibt es verschiedene Methoden, mit denen du arbeiten kannst.

  • Konkurrenzanalyse: Zu welchen Suchbegriffen hat deine Konkurrenz Rankings? Die Antwort auf diese Frage eröffnet dir eine Liste an Keywords, die du anschließend auf Eignung prüfen kannst. In Tools, zum Beispiel Sistrix, kannst du bis zu drei Wettbewerber eingeben und dabei sogar die Keywords ausschließen, zu denen deine Seite schon Rankings hat.
  • Verwandte Keywords: Fast jedes Keywordtool bietet dir die Funktion an, nach verwandten Keywords zu suchen. In der ersten Ansicht findest du meist nur Kombinationen mit dem von dir eingegebenen Keyword. Bei verwandten Keywords gibt dir das Tool Synonyme, verwandte Themencluster etc. an. Eventuell suchen Nutzer:innen nach dem Synonym öfter als nach dem initial von dir angedachten Wort.
  • Themencluster: Hast du unterschiedliche Produkte, sprichst verschiedene Branchen an oder fokussierst verschiedene Einsatzgebiete, kann das eine wichtige Inspiration sein. Wie bei einer Mindmap kannst du immer tiefer brainstormen, welche Keywords relevant sein könnten.
  • Customer Journey: Jede:r Käufer:in durchläuft einen Weg hin zur Transaktion. Unter Umständen sucht er:sie zunächst nach Informationen zu einem Problem und ist sich der Lösung noch gar nicht bewusst. Schon hier kannst du als Unternehmen oder Lösungsanbieter:in auftreten und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Überlege dir bei der Keywordrecherche also, welche Suchbegriffe in der Informationsphase und in der Entscheidungsphase spannend sind – und beschränke dich nicht auf transaktionale Prozesse.
Tipp: Du kannst die Methoden der Recherche natürlich miteinander kombinieren. Du kannst zum Beispiel bei jeder Methode auch nach verwandten Keywords schauen und wirst merken, wie du immer tiefer in die Keywords einsteigst und dabei wiederholt neue Ideen bekommst.

Welches Keyword ist das richtige für mich?

In der Einleitung hatten wir bereits erwähnt: Es kommt nicht auf Quantität an, die Qualität entscheidet über den Erfolg der Ergebnisse. Das hat im wesentlichen zwei Gründe: Rankst du zu Keywords, die dir zwar wahnsinnig viel Traffic auf die Seite bringen, dabei aber nicht auf dein Geschäftsmodell einzahlen, bringt dir das weder Leads noch Conversion oder Kaufabschlüsse. Zum Zweiten ist fraglich, ob du überhaupt eine Chance hast, Rankings zu erhalten. Denn Google nimmt dich als Expert:in in einem bestimmten Themenfeld wahr und könnte Keywords, die nicht zu dir passen, lieber anderen Domains zusprechen.

Letztlich ist der User Intent das, was zählt und du musst entscheiden, ob er zu dir passt oder nicht: Ein Artikel hat nur dann die Chance, in den Ergebnissen bei Google aufzutauchen, wenn du User:innen gibst, wonach sie suchen. Es bringt also nichts, ein Keyword so umzudichten und den Artikel so hinzubiegen, dass es irgendwie passt – das wäre verlorene Liebesmüh.

Unser Tipp an dieser Stelle: Bleibe bei der Expertise, prüfe in den Suchmaschinenergebnissen, welche Seiten aktuell mit welchem Inhalt ranken und hinterfrage, was du dem:der User:in bieten musst, um ihr Bedürfnis zu befriedigen.

Die besten Tools zur Keywordrecherche

Es gibt zahlreiche kostenlose Tools, die du nutzen kannst, um grundlegende Informationen zu Keywords zu erhalten (zum Beispiel das Suchvolumen). Für den Anfang ist das ein guter Start, um ein Gefühl für SEO Marketing zu bekommen. Bald wirst du aber an deine Grenzen stoßen und merken, dass kostenpflichtige Tools gerade in puncto Inspiration, verwandte Keywords, Analysen und unlimitierte Nutzung sehr viel wertvoller sind. 

Hier ein kleiner Überblick über Tools zur Keywordrecherche:

Kostenlose Tools

  • Google Keyword Planer: Einfache Recherche mit Suchvolumen, Konkurrenz, monatlicher Entwicklung und CPC. Bezieht sich nur auf Google.
  • Ahrefs: Einfache Keywordsuche mit Suchvolumen und Konkurrenz.
  • keyword-tools.org: Beschränkung auf fünf Abfragen pro Tag, einfache Analyse mit Suchvolumen, Konkurrenz und CPC.

Kostenpflichtige Tools

  • keywordtool.io: Sehr einfach zu nutzen, zeigt auch Suchvolumen von YouTube, Amazon u. v. m. an. Erlaubt auch (eingeschränkte) Bulkabfragen.

Kosten: 70-160 Euro pro Monat, je nachdem wie viele Keywords täglich gesucht werden und wie viele Konten nötig sind.

  • Ahrefs: Etwas komplexer in der Nutzung, punktet allerdings mit den verwandten Suchbegriffen, die sehr breit und übersichtlich geclustert sind. Zeigt dazu eine Vorschau der aktuellen SERPs. 

Kosten: 90-900 Euro pro Monat, je nachdem, wie umfangreich die Funktionalitäten sein sollen. Umfassende Keywordrecherchen sind aber schon im Lite Paket möglich.

  • Semrush: Sehr mächtiges und komplexes Tool, vor allem geeignet, wenn ein SEO Tool für mehrere Einsatzzwecke nötig ist. Kann Positionen tracken, umfangreiche Bulkabfragen machen uvm.

Kosten: 120-500 Euro, je nachdem wie viele Keywords beobachtet werden und wie umfangreich sonstige Funktionen sind.

  • Searchmetrics: Umfangreiches Tool, neben der Keywordrecherche ist die Briefingerstellung, semantische Keyword Optimierung und der komplette Contentprozess abbildbar.

Kosten: 70-150 Euro, je nach gewünschter Funktionalität.

Die Keywordrecherche ist abgeschlossen: Und nun?

Die Keywordrecherche ist ein spannender Schritt, um Potenziale für eine Website zu identifizieren. Mit der Liste an Keywords fängt die Arbeit aber erst an. Die darauf folgenden Schritten schöpfen den Wert aus der Recherche.

Keywords clustern

Je nachdem, wie viele Keywords du in einer Liste hast, kann es schnell unübersichtlich werden. Und auch wenn du am Anfang noch das Gefühl hast, zu viele Details seien noch nicht notwendig: Fange früh an Keywords zu clustern, damit du später immer den Überblick über deine Recherche behältst. Such dafür nach festgelegten Kategorien und gebe jedem Keyword eine Kategorie. Zusätzlich kannst du beginnen, Themen für Artikel bzw. Landingpages hinter die Keywords zu schreiben, damit ersichtlich ist, welche Seite welche Suchanfrage bedient.

Nebenkeywords identifizieren

Google lässt nicht nur ein Keyword zu einem Artikel ranken, eine Seite kann natürlich passend für viele verschiedene Suchanfragen sein. Vermutlich tauchen in deiner Recherche jede Menge Synonyme oder Begriffe auf, die ein extrem geringes Suchvolumen haben. Du musst nicht für jeden Suchbegriff einen einzelnen Artikel erstellen. Es geht immer darum, zu hinterfragen, welche Suchintention die Nutzer:innen haben. Synonyme haben höchstwahrscheinlich die gleiche Suchintention. Einige Fragen oder lange Keywords könnten als Unterkapitel in einem größeren Artikel behandelt werden. Andere Suchanfragen sind komplexer, hier wäre der:die Nutzer:in eventuell genervt, wenn er oder sie bis zu dem Unterkapitel scrollen muss, das das Thema dann auch nur kurz behandelt.

Es gibt leider keine Erfolgsformel für die Frage, welche Keywords als Nebenkeywords in einem Artikel untergebracht werden können und welche eigenen Content benötigen. Behalte deshalb sowohl die Suchergebnisse als auch die Nutzer:innen im Auge. Stelle dir dabei immer die Frage, was User:innen erwarten und biete ihnen den besten Content für ihr Bedürfnis.

Im Zweifel kannst du dein Keyword bei Google eingeben und prüfen, welche Suchergebnisse du bekommst. Dabei bekommst du ein gutes Gefühl für Fokus- und Nebenkeywords.

Redaktionsplan erstellen

Du hast eine Liste an Keywords nach Kategorien und Artikelthemen geclustert? Dann geht es an die Umsetzung. Erstelle einen Redaktionsplan, in dem du die Themen Daten bzw. Wochen oder Monaten zuteilst. Bestimme Autor:innen und trage in den Redaktionsplan Spalten für alle wichtigen Infos ein. Diese können zum Beispiel sein:

  • Keywords
  • Thema
  • Autor:innen
  • Deadline
  • CTA
  • Status
  • Link der Publikation
  • Kosten
  • Kategorie

Du brauchst Inspiration? Hier haben wir eine Redaktionsplan Vorlage für dich erstellt.

Übersicht behalten

Ein wichtiger Tipp: Auch wenn du zunächst nur ein paar Keywords sammelst, um ein erstes Gefühl zu bekommen, versuche schon eine übersichtliche Liste zu erstellen, die du auch in ein paar Wochen oder Monaten noch verstehst. Denn Content Marketing ist vor allem dann gewinnbringend, wenn du langfristig darauf setzt. Im besten Fall kannst du alle Keywordrecherchen in diesem Sheet durchführen und siehst sofort, ob du ein Keyword schon einmal recherchiert hast und evtl. sogar bereits einen Artikel dazu hast. Markiere dir, welche Keywords du schon genutzt hast und in welchem Artikel. So identifizierst du schnell Suchbegriffe aus alten Recherchen, die im ersten Moment eventuell nicht die höchste Priorität hatten, aber jetzt umgesetzt werden können.

Optional könntest du in diesem Sheet die Positionen der Keywords tracken. Je nach Umfang der getrackten Keywords ist der manuelle Aufwand aber enorm, sodass Tools an der Stelle (zum Beispiel Semrush) oft die bessere Wahl sind. Um die wichtigsten Keywords immer genau im Auge zu haben, kann auch das manuelle Tracking von einigen wenigen Suchbegriffen Sinn machen.

Fazit: Ressourcen für die Umsetzung

So einfach die Recherche nach relevanten Suchanfragen ist, so komplex ist doch die langfristige Strategie, die dahinter steht. Und nicht nur das: Auch die Voraussetzungen für Google Rankings sind nicht trivial. Du brauchst ein Team mit SEO Expertise und Autor:innen, die sich mit deiner Branche und dem Produkt bzw. der Dienstleistung hinter dem dein Unternehmen steht, auskennt. Deshalb ist es nicht selten, dass vor allem größere Unternehmen diese Unterstützung bei einer SEO Agentur anfragen. Die Kapazitäten können flexibler gehalten werden und du gehst sicher, dass das Know how, auf das deine Content Marketing Strategie aufbaut, immer auf dem aktuellen Stand ist – auch wenn Google Core Updates gern mal die Karten neu mischen.


Fionn Kientzler

Fionn Kientzler

Managing Partner

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