Instagram Insights Guide: Die wichtigsten Features im Überblick
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Instagram ist lang schon aus dem Schatten der größeren Schwester Facebook herausgewachsen. Derzeit nutzen täglich rund elf Millionen Nutzer:innen in Deutschland, die auf visuellen Content ausgerichtet Social Media Plattform. Dass sich die Meta-Tochter besonders gut für Social Media als auch das Influencer Marketing eignet, ist allseits bekannt. Doch wenn es um die Auswertung von Social Media Kampagnen und Kanälen geht, bleiben häufig Fragen offen. Wo ihr welche Daten findet, was sie bedeuten und wie ihr sie richtig interpretiert, erläutere ich euch im Instagram Insights Guide.
Was sind Instagram Insights?
Mit Instagram Insights verfügt die Plattform über ein eigenes Analysetool. Damit lassen sich unter anderem die Reichweite von Posts, die Interaktionen sowie die generelle Performance eines Accounts messen. Eine Übersicht der Insights findet ihr im Professional-Dashboard, das ihr mit einem Klick auf eurem Profil öffnen könnt (Abb. 1).
Wie bekommt man Zugriff auf Instagram Insights?
Zugang zum Analysetool bekommen alle Nutzer:innen, die über einen Instagram Business Account verfügen. Sollte bereits ein Facebook Business Account bestehen, kann dieser mit Instagram verknüpft werden, was ebenfalls den Zugriff auf die Insights ermöglicht. Wird ein bestehendes Instagram Konto, das bisher noch nicht mit einem Business Account verknüpft war, an diesen angeschlossen, muss auch eine Änderung im Instagram Account vorgenommen werden. Um Zugriff auf die Instagram Insights zu erhalten, können User:innen in den Einstellungen ihren Account zu einem Professional oder Business Account umwandeln.
Achtung:
Damit die Umwandlung eines Privat- auf einen Business oder Professional Account erfolgreich ist, muss im Facebook bzw. Instagram Business Manager die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert sein. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu einer Fehlermeldung.
Das Professional-Dashboard in der Übersicht
Wie anfangs erwähnt, sind alle Tools und Insights auf dem Professional-Dashboard versammelt. In der Standardübersicht findet ihr einen Graph, in dem die Reichweite eures Accounts (inklusive aller Posts, Stories und Reels) über die letzten 30 Tage zusammengefasst wird. Darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit, direkt auf die Werbetools zuzugreifen.
Klickt ihr neben den Konto-Insights auf „Alle ansehen“ kommt ihr auf den Insights-Überblick. Ganz oben könnt ihr den Zeitraum bestimmen, den ihr auswählen wollt. Darunter befinden sich Shortcuts zu den erreichten Konten. Das umfasst nicht nur deren Anzahl, sondern auch die Zahl der Konten, die interagiert haben, sowie die Gesamtzahl der Follower:innen. Die Shortcuts führen zu weiteren Datenauswertungen, um die es in den nächsten Abschnitten gehen soll.
Instagram Insights: Erreichte Konten
Wie der Titel es schon vermuten lässt, wird mit den erreichten Konten die Anzahl der Accounts gemessen, die mit euch in Kontakt gekommen sind (Touchpoint). Die Reichweite wird sequenziert nach Follower:innen und Nicht-Follower:innen. Besteht die Reichweite fast nur aus euren eigenen Follower:innen, kann das bedeuten, dass euer Content entweder eine sehr spitze Nische bedient oder nicht erfolgreich genug ist.
Ist eure Reichweite höher als die Anzahl eurer Follower:innen, werdet ihr auch außerhalb eurer Bubble wahrgenommen. Ein gut funktionierender Account hat in der Regel immer eine relativ hohe Reichweite unter Nicht-Follower:innen. Aber aufgepasst: Ist die Reichweite bei Letzteren sehr viel höher (bspw. Faktor 100), dann weist dies auch auf Probleme hin. Denn wenn aus einer sehr hohen Reichweite keine nennenswerten Steigerungen bei der Follower:innenzahl erfolgt, scheint dein Account als ganzer nicht zu überzeugen.
Neben der Reichweite schlüsseln die Insights auch die erreichte Zielgruppe genauer auf. So zeigt euch Instagram eine Übersicht der vier Top-Städte, Top-Länder, Top-Altersbereiche und die Geschlechterverteilung an. Daran lässt sich erkennen, ob die erreichte Zielgruppe auch die intendierte Zielgruppe ist.
Die Content-Reichweite gibt euch eine Übersicht der erfolgreichsten Formate, aufgesplittet in Beiträge, Stories, Videos und Live-Videos. Darunter werden zudem alle Posts des ausgewählten Zeitraums nach Reichweite gegliedert aufgeführt.
Instagram Insights: Konten, die interagiert haben
Oftmals wichtiger als die Reichweite ist die Interaktion. Der Instagram Algorithmus ist vor allem daran interessiert, ob ein Content für die Nutzer:innen der Plattform relevant bzw. hilfreich ist. Kommentare, Shares oder Speicherungen (Saves) sind Anhaltspunkte hierfür und sorgen für eine stärkere Verbreitung des Contents. Diese Metriken werden zusammengefasst auch Engagement Rate genannt. Auch hier schlüsselt das Instagram Analyse Tool nach Städten, Ländern, Altersgruppen und Geschlechtern auf und unterscheidet zwischen Follower:innen und Nicht-Follower:innen.
Die Entwicklungen des letzten Jahres sowie eine Reihe eigener A/B-Tests lassen darauf schließen, dass der Instagram Algorithmus Kommentare, Direct Messages, Shares und Saves inzwischen stärker gewichtet als Likes. Das leuchtet ein, lassen diese doch alle auf eine stärkere Interaktion mit dem jeweiligen Content schließen. Eine besonders interessante Metrik sind dabei die Saves.
Denn wenn User:innen einen Post speichern, bedeutet das in der Regel, dass sie ihn für so wichtig halten, dass sie später schnellen Zugriff darauf haben wollen. Das können beispielsweise ein Kochrezept, ein Life Hack oder ein inspirierender Text sein. An den Saves lest ihr ab, ob der Content längerfristig mit eurer Zielgruppe räsoniert.
Instagram Insights: Gesamtzahl der Follower:innen
Dieses Analytics Element erklärt sich von selbst. Die Gesamtzahl der Follower:innen zeigt die Entwicklung eurer Anhängerschaft über den von euch definierten Zeitraum an. Die grafische Darstellung ermöglicht es euch, nachzuvollziehen, an welchen Tagen ihr wie viele Follower:innen gewonnen bzw. verloren habt. Im Abgleich mit den veröffentlichten Posts und Stories lassen sich dadurch Rückschlüsse auf polarisierende und favorisierte Themen bzw. Inhalte ziehen.
Neben der Aufsplittung in Städte und Länder sowie Alter und Geschlecht eurer Follower*innen, wertet das Analytics Tool auch die aktivsten Zeiten eures Publikums aus. Alle Tage sind in Dreistundenschnitte unterteilt, die jeweils mit der Anzahl der zu dieser Zeit aktiven User:innen versehen sind. Dementsprechend kann man Posts und Stories bzw. Lives so timen, dass sie in Zeiten veröffentlicht werden, in denen viel Betrieb auf Instagram ist.
Könnte man meinen. Bei diesen Insights ist allerdings Vorsicht geboten. Denn nur weil zu einer bestimmten Zeit besonders viele der eigenen Follower:innen aktiv sind, heißt dies nicht, dass die eigenen Beiträge deswegen auch eine besonders hohe Reichweite generieren werden. Das Gegenteil kann der Fall sein. Sind viele User:innen auf der Plattform unterwegs, wird auch insgesamt mehr Content publiziert, weshalb auch das Risiko steigt, dass einzelne Inhalte untergehen.
Ein Beispiel hierfür sind die beiden unteren Posts. Bei beiden Posts handelt es sich um die Vorstellung neu erschienener Bücher unbekannter Autorinnen. Der erste wurde an einem Sonntagabend um 17 Uhr veröffentlicht. Laut Instagram die Zeit, an der die Followerschaft dieses Accounts am aktivsten ist. Der zweite Post wurde an einem Mittwochmorgen um 07:00 Uhr veröffentlicht. Einer Zeit, in der laut Instagram Insights noch nicht allzu viele Follower:innen aktiv sind. Beide verfügen über eine nahezu identische Anzahl an Likes und Kommentaren. Dennoch ist die Reichweite des zweiten Posts um rund 2.500 Accounts höher (Abb. 2).
Dies lässt zum einen darauf schließen, dass die in den Insights angegebenen Uhrzeiten nur begrenzt Aufschluss auf das tatsächliche Reichweitenpotenzial eines Inhalts geben. Zudem könnte auch der Fakt, dass der zweite Beitrag elfmal mehr gespeichert wurde, zu seiner Popularität beigetragen haben. Freilich ist dies ein Einzelbeispiel, aber es bestätigt eine Reihe an Tests, die intern vorgenommen wurden.
Fazit
Instagrams Insights sind ein gutes Tool um, den Erfolg der eigenen Social Media Maßnahmen und Kampagnen zu überprüfen. Für eine umfangreichere Übersicht und den Vergleich mit anderen Kanälen empfehlen sich externe Analyse Anwendungen. Sie geben aber einen wichtigen Überblick über Veränderungen und Trends und liefern übersichtlich genügend Daten, um die eigenen KPIs zu überwachen.
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Tobias ist Inbound Marketing Manager und seit 6 Jahren Teil des suxeedo Teams. Er konzentriert sich auf Lead-Generierung und Social Media und hat bereits zum Thema Influencer Marketing geforscht und veröffentlicht.