SEO Day 2017: Unsere Highlights und Eindrücke im Überblick
Am vergangenen Donnerstag war es mal wieder soweit: der SEO Day 2017 rief die Community nach Köln und mehr als 900 Besucher folgten dem Ruf. Bereits zum sechsten Mal luden Fabian Rossbacher und sein Team in die Domstadt ein und boten ein umfangreiches Programm, das mit zahlreichen Highlights gespickt war. Die fachlich-familiäre Atmosphäre des Events ist immer wieder ein Jahreshighlight für SEOs. Trotz steigender Teilnehmerzahlen, schaffen es Fabian und Julia und der Rest des Teams, den SEO Day 2017 als ein hochqualitatives Event mit Herz zu gestalten. Danke dafür!
Wie auf jeder Konferenz, macht man sich vorher einen Plan, welche Vorträge und Panels man gerne sehen möchte – nur damit am Tag des Geschehens dann alles anders kommt: Der Flieger verspätet sich, man verquatscht sich mit alten Bekannten, verpasst Slots und entdeckt durch Zufall andere, interessante Vorträge. So war es auch dieses Mal, weswegen mein Recap zum SEO Day 2017 nur ein kleiner Ausschnitt aus einem großen, spannenden Programm ist. Dennoch wollte ich kurz ein paar Eindrücke festhalten und Vorträge kommentieren, die ich besucht habe.
Der Stargast des SEO Day 2017: John Mueller aus Zürich
Unbestrittener Stargast in diesem Jahr war John Mueller. Der Webmaster Trends Analyst beantwortete die selbstdefinierten „Top-10-SEO-Fragen“ und gab dabei Bekanntes und bisher weniger Bekanntes preis.
Schlüsselerkenntnisse aus seinem Vortrag waren folgende:
- Mobile first! Die Mobile-Seite wird als erste von Google indexiert, dementsprechend gilt es, diese besonders gut zu optimieren.
- Der „geklappte“ Text auf mobilen Webseiten wird zwar gecrawlt, aber weniger stark gewichtet als der sofort sichtbare Text. Er taucht tendenziell nicht im Snippet auf.
- Dem Thema Page Speed wird oft eine zu hohe Wichtigkeit zugeschrieben. Eine normale Ladegeschwindigkeit reiche für das Ranking, übertriebene Optimierung habe keinen Impact. Der Unterschied zwischen einem Page Speed Score vom 85 und 95 sei für das Ranking nicht relevant.
Der letzte Punkt sorgte übrigens für leichten Widerspruch seitens Bastian Grimm, der angab, aus eigener Erfahrung herausgefunden zu haben, dass solche Speed-Optimierungen einen signifikanten Unterschied hinsichtlich des Rankings machen können. Alles in allem schien Mueller bemüht zu sein, kein Thema zu sehr zu hypen, da er sicherlich weiß, dass jedes seiner Worte auf die Goldwaage gelegt wird. Würde er morgen eine SEO-Agentur gründen, so Mueller, wäre er selbst trotz seiner Kenntnisse nicht in der Lage, jede Seite zu Top-Rankings zu bringen. Wer viele Tests fahre, könne ein ähnliches Wissensniveau wie er erreichen.
Bastian Grimm – Mobile first, Desktop second
Zum Thema „Mobile first“ hatte auch der bereits erwähnte Bastian Grimm von Peak Ace im Rahmen seines Speaker Slots einiges zu sagen.
Darin beschäftigte er sich vor allem mit Crawling, Indexing & Ranking im mobilen Zeitalter:
- Mobile first bedeute im Klartext auch: Webseiten erst für mobile Endgeräte zu designen und optimieren und sie danach erst für die Desktop-Version mit zusätzlichen Features auszustatten.
- Da man im Schnitt nur zwei Sekunden Zeit habe, um die Aufmerksamkeit des Users auf einer Seite zu gewinnen, sei neben dem Page Speed auch entscheidend, was man zuerst anzeige. Hier gelte es, im Vorfeld zu definieren, welches Element, das wichtigste sei, bspw. ein Video oder ein Call-to-Action.
- Der Google Algorithmus hat immer noch Probleme mit Java Script, daher gebe es nunmehr zwei Dimensionen des Algorithmus: den alten, der mit Java nicht so gut umgehen könne und den neuen der dahingehend optimiert sei. Beide flößen zusammen, je nach Faktoren, diagnostizierte Grimm. Dies sei ein Übergangsfaktor.
Jens Altmann – Realistische Traffic-Analysen
Wer wissen wollte, was es Neues in Richtung Traffic-Analyse gibt, kam an Jens Altmanns (Gefruckelt) Vortrag nicht vorbei.
Jens Altmann getting nerdy
Er gab zu Bedenken, dass…
- Die größte Anzahl von Suchanfragen bei Google Analytics von Bots kommt. Etwa die Hälfte davon seien hostile, die andere komme von kommerziellen Abfragetools (LinkResearchTools etc.), was zu einer Verfälschung der Tracking-Ergebnisse und der Bounce Rate führe.
- Man Bots identifizieren und richtige Suchanfragen rausfiltern müsse, um zu einem realistischen Ergebnis zu kümmern. Google selbst sei sehr schlecht bei der Bot-Identifizierung und diese sei schwierig, da Bots immer komplexer würden.
- Gerade bei Ad-Clicks sei die Bot-Identifizierung und -Dokumentation sehr wichtig, um diese anhand von Logs nachweisen und sich bei Bedarf sein AdBudget zurückerstatten lassen zu können.
Weitere Highlights des SEO Day 2017
Rene Dhemants ist zur Kreation herausragender Inhalte richtig schön ins Detail gegangen. Beispielsweise die dringende Empfehlung, immer Seriphenschriften zu verwenden, bevorzugt mit einer Buchstabengröße von 18 Pixeln, um ideale Lesbarkeit zu garantieren.
Auch Stephan Czysch von Trust Agents hat mit seinen präzisen Erläuterungen und praktischen Tipps zur Google Search Console mal wieder unter Beweis gestellt, dass er zu den besten technischen SEO-Experten des Landes gehört.
User-Signale im Mittelpunkt
Sowohl in den Vorträgen als auch in persönlichen Gesprächen zwischen den Slots und in den Pausen hat sich ein deutlicher Shift von der Semantik hin zur Optimierung der User-Signale und deren drastischer Einfluss auf Rankings als das bestimmende Thema des SEO Day 2017 herauskristallisiert. Ein Trend, den es im nächsten Jahr zu überprüfen gilt.
PS: Auch wir waren dieses Jahr wieder mit von der Partie und haben erklärt, wie User Engagement zu Top-Rankings führt und wie es sich schon bei der Content-Erstellung integrieren lässt. Wenn du in diesem Jahr nicht dabei warst, kannst du dir hier unser Whitepaper zum Thema downloaden.
Weitere Recaps:
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Fionn ist Managing Partner bei suxeedo und hat in dieser Position schon über 300 Kampagnen mit zahlreichen DAX- und Fortune 500-Unternehmen verantwortet. Darüber hinaus ist er regelmäßig Speaker auf nationalen und internationalen Marketing Konferenzen und Events.