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4 wichtige Social Commerce Trends für 2024 – welche Entwicklungen sind zu erwarten?

Social Commerce ist da! Neben bekannten Playern wie Facebook und Instagram werden auch TikTok und Pinterest zu immer wichtigeren Faktoren. Wir zeigen die wichtigsten Social Commerce Trends für das Jahr 2023 und erklären, was zu tun ist, um Absätze über Social Media Kanäle zu erzielen.

Meta versucht seine Nutzer:innen immer stärker in ein Metaverse zu ziehen. TikTok luchst etablierten Plattformen die junge Zielgruppe noch stärker ab als ohnehin schon. Shopify sorgt auf vielen Social Media Plattformen für eine gelungene Onlineshop Integration und erzielt selbst immer höhere Umsätze, diese Entwicklung zeichnet sich seit Beginn der 2020er Jahre schon ab (siehe Abb. 1). Das gesamte Jahr 2023 hielt sowohl für Social Media an sich als auch für Social Commerce in Deutschland einige Meilensteine parat.

Shopify monatliche Einnahmen bis Q3 2022
Abbildung 1: Monatliche Einnahmen von Shopify (Quelle: Marketplace Pulse)

Da solche Entwicklungen auch 2024 für Furore sorgen werden, ist das für uns Grund genug, dir die Trends für das kommende Jahr aufzuzeigen. Abseits der Giganten Facebook und Instagram streben Netzwerke wie TikTok und Pinterest stetig nach mehr Marktanteilen. Social Commerce sei Dank, ist dieses Vorhaben auch nicht ganz unmöglich. Der Direktvertrieb von Produkten über soziale Medien wird immer einfacher und schon bald werden Händler:innen keinen eigenen Onlineshop mehr dafür brauchen. Welche Entwicklungen im Social Commerce im Jahr 2024 für Unternehmen und Verbraucher:innen zu erwarten sind, zeigen wir hier!

1. Social Commerce Definition

Social Commerce beschreibt einen Kaufprozess, der die Bewerbung und den direkten Verkauf von Produkten über Social Media Plattformen einschließt. Dabei können Kund:innen direkt mit dem Unternehmen durch Kommentare, Likes und private Nachrichten interagieren. Wichtigstes Merkmal ist eine nahtlose Customer Experience ohne Medienbruch.

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2. Die Social Commerce Trends 2023

Trend #1: Ein integrierter In-App-Checkout für Instagram

Schon lange testet Instagram einen In-App-Checkout. Große Marken wie Nike, Zara oder H&M hatten die Gelegenheit, die Funktion auszuprobieren. Inzwischen dürfen in den USA alle Shops diesen Service nutzen. Eines steht fest: Das Modell scheint erfolgreich zu sein und es kann nicht mehr lange dauern, bis Händler:innen auch hierzulande es nutzen dürfen. Meta nannte bis jetzt jedoch noch kein genaues Datum für den Start der Funktion in Deutschland.

Die Funktion ermöglicht es, den gesamten Kaufprozess – von der Inspiration bis zum Bezahlvorgang – auf Instagram zu vollziehen. Dazu brauchen Händler:innen keinen eigenen Onlineshop. Stattdessen nutzen sie einen, den sie nach ihren Vorstellungen auf Instagram personalisieren können. Der größte Vorteil liegt in einer nahtlosen User Experience in einer nativen, benutzerfreundlichen Umgebung. Zudem verringert sich die Zeit und die Anzahl der Klicks bis zum Kaufabschluss erheblich. Für Marken und Unternehmen bedeutet das vor allem eines: schnellere Conversions! Der Nachteil für Unternehmen: Meta behält eine Transaktionsgebühr von 5 % ein und der gesamte technische Rahmen ist vorgeschrieben. Meta behält etwa User- und Trackingdaten ein und die Gestaltung des Shops ist an die Möglichkeiten gekoppelt, die sie vorgeben.

Genutzte Social Media Netzwerke zum Kauf von Produkten
Abb. 2: Umfrage zu den genutzten Social-Media-Plattformen zum Einkaufen in Deutschland 2022 (Greven 2022)

Dennoch lohnt sich der Aufwand für Händler:innen: Mehr als 4,2 Milliarden aktive Social Media Nutzer:innen sind ein Potenzial, das sie sich nicht entgehen lassen dürfen. Und gerade auf den Meta Plattformen Facebook und Instagram ist das Interesse an Social Commerce vonseiten der Verbraucher:innen hoch (siehe Abb. 2). 

Viele Unternehmen sehen schon jetzt das volle Potenzial von Social Commerce: Nur 15 Prozent schätzen die Bedeutung in den kommenden fünf Jahren als „eher unwichtig“ ein (s. Abb. 3).

Umfrage zur künftigen Nutzung von Social Commerce
Abb. 3: Bedeutung von Social Commerce für B2B Unternehmen in den kommenden 5 Jahren (IntelliShop, 2021)

Trend #2: TikTok Commerce ohne Shopify?

TikTok ist mittlerweile längst auf der Bühne der großen Social Media Plattformen angekommen. Beweise gefällig? Instagram hat bereits das erfolgreiche Konzept TikToks mit den Instagram Reels kopiert. Das Ganze geht sogar so weit, dass der Algorithmus von Instagram die Accounts, die Reels erstellen, bevorzugt. TikTok hat Instagram zudem bereits in 2020 in puncto weltweite Nutzerzahlen überholt und ist damit an der Spitze der Netzwerke, die sich vor allem an die jüngere Zielgruppe richten. Pinterest hingegen ist eine Plattform, die als visuelle Suchmaschine immer mehr User:innen zum Kauf von Produkten inspiriert.

Social Media Nutzerzahlen Entwicklung
Abb. 4: Anzahl der weltweiten User:innen von Social Media Plattformen (Statista 2022).

Genau wie Instagram wird auch TikTok 2023 an einer Anpassung seiner Shopping Funktionen arbeiten. Bei TikTok war es für deutsche Nutzer:innen bisher so, dass Online Shopping nur mithilfe von Shopify möglich war. Seit 2021 unterstützt die Plattform Shopify Händler:innen aktiv dabei, ihren Produktkatalog mit TikTok zu verbinden. Gerade im Hinblick auf Targeting, Anzeigenerstellung, Tracking etc. eröffnete das völlig neue Potenziale für Social Commerce. 

Doch hier soll bei TikTok zukünftig ein neuer Weg eingeschlagen werden, der die Digital Customer Journey vereinfacht: TikTok hat große Pläne mit seinem TikTok Shop, über den Nutzer:innen künftig direkt in der App Produkte kaufen sollen. Diese Social Commerce Funktion wurde schon in der zweiten Hälfte 2022 in den USA zur Verfügung gestellt. Bald geht es auch in Europa richtig los. Vor dem Hintergrund der bereits umfangreich verfügbaren Shopping-Möglichkeiten anderer chinesischer Social Media Plattformen wie WeChat, ist davon auszugehen, dass TikTok auch einen direkten Checkout wie z. B. bei Instagram einführen wird.

Tipps für Aufmerksamkeit über TikTok 

Für Unternehmen gilt auf TikTok: verschiedene Formate ausprobieren und nicht zu “corporate” auftreten. Das gelingt meist über Formate, die User Generated Content nutzen, wie bspw. Branded Hashtag Challenges oder Branded Effects. Bisher existierte bereits die Möglichkeit, einen klickbaren Link in das eigene Profil einzufügen und Swipe-URLs zu Social Commerce Zwecken in Videos zu platzieren. Die Swipe-Up Shopping Links sind besonders für das Influencer Marketing praktisch.

Trend #3: Pinterest Shopping Tab nutzen

Pinterest ist eine Plattform, die als visuelle Suchmaschine immer mehr User:innen zum Kauf von Produkten inspiriert. Das Netzwerk verzeichnet derzeit mehr als 430 Millionen monatlich aktive User:innen, die auf den Mix aus visueller Suchmaschine und Social Plattform vertrauen. Falls du Pinterest bis jetzt nicht genutzt hast und dich fragst, warum du den Kanal überhaupt für dein Unternehmen nutzen solltest, haben wir einen Tipp für dich:

So nutzt du Pinterest zu deinem Vorteil

Pinterest zeichnet sich dadurch aus, dass User:innen dort gezielt nach Inhalten suchen. Gerade im Lifestylebereich können Marken das zu ihrem Vorteil nutzen. Suchen Nutzer:innen bspw. nach Inspirationen für Couchtische, so stoßen sie auf Pins von IKEA und gelangen per Klick direkt in deren Onlineshop.

Auch bei Pinterest war es in Deutschland bisher so, dass Online Shops nur über Shopify integriert werden konnten. Jetzt sollen Produkte aber noch einfacher shoppable gemacht werden, indem etwas Neues dazukommt: die Pinterest Shopping API. Sie vereinfacht es für Unternehmensaccounts, Produktkataloge zu erstellen, hochzuladen und zu bewerben. 

Außerdem neu: der Shopping Tab in Unternehmensprofilen. So gelangen Nutzer:innen, die auf Produkte stoßen und auf das dazugehörige Profil klicken, schnell zum Shop des Unternehmens. Ob das etwas ausmacht? Ein klares „ja“, denn etwa 30 Prozent der Unternehmen mit Shopping Tab realisieren ihren ersten Shopify Checkout über diesen Tab. 

Langfristig gesehen ist es auch bei Pinterest nur noch eine Frage der Zeit, bis die gesamte Shopping Experience einzig auf der Plattform erfolgt. Bis dahin müssen Unternehmen weiterhin auf Shopify bauen, profitieren dabei aber auch von dessen Vorteilen. Ansonsten gilt erst einmal: Die neuen Pinterest Features ausprobieren und beobachten, ob sie die Absätze steigern.

Trend #4: Conversational Commerce durch Chatbots

Der Einsatz von Chatbots ist uns von Websites schon bestens bekannt, gerade in Zeiten von KI sprießen täglich neue Chatbots aus dem Boden. Aber wie sieht es eigentlich auf Social Media Plattformen aus? Hier kommt der Conversational Commerce ins Spiel. Er bezeichnet im E-Commerce den Einsatz von Chats und Instant Messengern wie WhatsApp, Facebook Messenger & Co., um mit Menschen, Marken oder Services zu interagieren. Bisher ist vor allem die Nutzung des WhatsApp Messengers als Unternehmenskanal in Deutschland noch nicht allzu weit verbreitet. 

WhatsApp und andere Instant Messenger können jedoch mit der Integration von Chatbots deutlich mehr Möglichkeiten bieten als „nur“ einfachen Kundenservice. In Abbildung 4 siehst du, worin Unternehmen den größten Mehrwert sehen, wenn sie einen Chatbot in die Customer Journey integrieren. Hier scheint besonders die höhere Effizienz der Arbeitsabläufe ein Anreiz zum Einsatz der Bots zu sein.

Grafik dazu, wo die Befragten die größten Mehrwerte sehen, wenn die Unternehmen einen Chatbot einsetzen
Abb. 5: Vorteile, die Unternehmen durch den Einsatz von Chatbots sehen (Hundertmark 2020). Hier geht es zwar um den Einsatz von Chatbots im Allgemeinen, aufgrund der ähnlichen Funktionsweise können wir das Ergebnis aber gut auf Social Media Chatbots übertragen.

Es sollte zwar immer ein menschlicher Ansprechpartner erreichbar sein, aber für häufig gestellte Fragen ist ein Chatbot rund um die Uhr eine verlässliche Kontaktoption. Schon jetzt beobachten wir, dass die Nutzung der Chatbots kontinuierlich zunimmt und das wird sich unter dem Einfluss von KI so schnell nicht ändern. Immer mehr Marken und Unternehmen bieten bspw. in ihrem Facebook Profil eine direkte Kontaktmöglichkeit an. Durch sie können Verbraucher:innen über den Messenger mit ihnen kommunizieren. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Nutzung von Chatbots in Messengern im deutschsprachigen Raum im Jahr 2024 nochmal deutlich zunimmt.

Beispiel Chat auf Facebookprofil von Unternehmen
Abb. 6: Beispiel für eine Kontaktmöglichkeit über den Facebook-Messenger.

3. Trends, die sich verschärfen werden

Die folgenden Punkte sind keine neuen Trends, sondern bereits bekannt, werden aber 2024 weiter an Relevanz gewinnen:

Live Shopping: Individuelle Beratung meets Social Commerce

Live Shopping (teil. auch Live Commerce genannt) ist ein vor allem in Asien verbreitetes Phänomen. Im Vordergrund steht die Schaffung eines ganzheitlichen Shopping Erlebnisses, das die Vorzüge von Teleshopping und Social Media miteinander kombiniert. Der klare Vorteil für Verbraucher:innen: Sie können sich Produkte auf Kanälen wie Instagram oder YouTube live zeigen und erklären lassen.

Es ist kaum verwunderlich, dass Live Shopping gerade in der Pandemie nochmal einen Schub in die Social Commerce Welt brachte. Hierzulande haben schon bekannte B2C Marken wie Peek & Cloppenburg, Globetroter oder Zalando auf dieses Mittel gesetzt. So wie bei anderen Formaten können auch hier große wie Micro Influencer:innen als Markenbotschafter:innen eingesetzt werden. 

User Generated Products

Erfolgreiche Social Media Strategien lebt bekannterweise von der Interaktion und dem Engagement der beteiligten Akteur:innen. Im Kontext von Social Commerce bieten die Einbeziehung von User:innen bei der Produktgestaltung und individualisierbare Produkte enormes Potenzial für ein hohes User Engagement sowie einen hohen Re-Share Value. 

User:innen, die mitentschieden haben, wie beispielsweise eine neue Modekollektion aussehen soll, konvertieren mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Käufer:innen, als bei der Entstehung unbeteiligte. Zwei wichtige Faktoren dabei: Authentizität und Zielgruppenkonformität. Nur wenn der Unternehmensauftritt authentisch und zielgruppenkonform ist, lassen sich User aktivieren.

4. Social Commerce Trends – Fazit 

Die Social Commerce Trends gehen in Richtung der Verbesserung und Entwicklung der Plattform-eigenen Shops (Facebook, Instagram, möglicherweise auch TikTok). Auch die Einbeziehung der User:innen in die Produktentwicklung wird ein immer wichtigerer Faktor. Live Shopping ist ein Trend, der aus Asien langsam aber sicher in die USA und nach Europa wandert. Zusätzlich werden Unternehmen Chatbots – als Text-basiertes Pendant zu Siri, Alexa & Co. – auch zunehmend in Social Media und Instant Messengern nutzen.

Du hast noch Fragen zu den Social Commerce Trends 2024? Als Social Media Agentur beraten wir dich gerne und entwickeln für dich Inhalte, die Interesse und Aufmerksamkeit des Users in sozialen Netzwerken triggern und deinen Vertrieb über Social Commerce fördern.


Björn Erbslöh

Björn Erbslöh

Business Director

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