5 wichtige Social Commerce Trends für 2025
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Meta hat 2024 weiterhin versucht, sein Metaverse-Konzept zu etablieren, während der Fokus vieler Händler:innen verstärkt auf praktikableren Plattformen lag. TikTok hat seine Dominanz im Bereich Social Commerce weiter ausgebaut, unter anderem durch die Einführung von TikTok Shop in Europa, was den direkten Kauf innerhalb der Plattform ermöglicht. Damit wurde TikTok nicht nur zur Unterhaltungs-App, sondern auch zur Verkaufsplattform für Brands und Creator:innen. Der Erfolg bestätigt: Die jüngere Zielgruppe bevorzugt schnelle, nahtlose Shopping-Erlebnisse, die direkt im Feed stattfinden. Die Funktion TikTok Shop ist bisher vor allem in Großbritannien ausgerollt worden, EU-Länder inklusive Deutschland sollen voraussichtlich 2025 folgen.
Pinterest positionierte sich 2024 ebenfalls als wichtiger Player im Social Commerce. Die Plattform erweiterte ihre Shopping-Funktionen durch bessere Integration von Product Pins und personalisierte Empfehlungen, die Nutzer:innen von der Inspiration bis zum Kauf begleiten. Gerade für Lifestyle- und Interior-Marken bietet Pinterest dadurch enorme Potenziale, um gezielt Kaufentscheidungen zu beeinflussen.
Auch WhatsApp zeigte Fortschritte im Social Commerce: Neue Features wie Click-to-Chat-Käufe und integrierte Shop-Funktionen erleichterten es Unternehmen, direkt mit Kund:innen zu interagieren und Kaufprozesse im Messenger abzuschließen. Dies ermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen, ihre Reichweite auszubauen und den Verkaufsprozess effizienter zu gestalten.
Zusammengefasst: Social Commerce hat 2024 vor allem an Relevanz gewonnen, weil Plattformen verstärkt auf nahtlose Einkaufserlebnisse setzen. Der Direktvertrieb über soziale Medien wird einfacher und intuitiver, sodass der klassische Onlineshop zunehmend als optionales Element betrachtet werden kann. Diese Entwicklung wird auch 2025 eine treibende Kraft im digitalen Handel bleiben.
1. Social Commerce Definition
Social Commerce beschreibt einen Kaufprozess, der die Bewerbung und den direkten Verkauf von Produkten über Social Media Plattformen einschließt. Dabei können Kund:innen direkt mit dem Unternehmen durch Kommentare, Likes und private Nachrichten interagieren. Wichtigstes Merkmal ist eine nahtlose Customer Experience ohne Medienbruch.
2. Die Social Commerce Trends 2025
Trend #1: Nahtlose In-App-Kaufabwicklung entwickelt sich weiter
Social-Media-Plattformen setzen verstärkt auf eine vollständig integrierte In-App-Kaufabwicklung, die den gesamten Einkaufsprozess – von der Produktentdeckung bis zur Zahlung – innerhalb der Plattform ermöglicht. TikTok und Instagram sind Vorreiter bei der Einführung solcher Funktionen und bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihren Kund:innen ein reibungsloses Einkaufserlebnis zu bieten. In den USA können beispielsweise Shops auf Instagram bereits seit einiger Zeit den nativen Check-out nutzen, und auch TikTok Shop baut seine Möglichkeiten kontinuierlich aus, voraussichtlich ab 2025 auch in Deutschland.
Der Vorteil? Die Customer Journey wird deutlich verkürzt: Potenzielle Käufer:innen müssen die App nicht verlassen, um den Kauf abzuschließen, was zu höheren Conversion Rates führt. Laut einer Studie von Shopify wächst der Umsatz von Unternehmen, die Social-Commerce-Funktionen nutzen, doppelt so schnell wie der von klassischen E-Commerce-Anbietern. Ein nahtloses Kauferlebnis ist dabei entscheidend, da jeder zusätzliche Klick die Abbruchrate erhöhen kann.
Als Händler:in profitierst du zusätzlich von datengetriebenen Erkenntnissen. Plattformen wie TikTok bieten umfangreiche Analysemöglichkeiten, um das Kundenverhalten in Echtzeit zu verfolgen und darauf basierend gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Plattformen behalten oft einen Teil der Transaktionsgebühren ein, und die Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt, da Händler:innen an die technische Infrastruktur der Plattform gebunden sind.
Warum lohnt es sich dennoch?
Mit über 4,8 Milliarden aktiven Social-Media-Nutzer:innen weltweit ist das Potenzial von Social Commerce enorm. Der nahtlose Check-out eröffnet dir als Marke die Chance, deine Zielgruppe dort abzuholen, wo sie sich ohnehin aufhält, und den Kaufprozess so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn du als Unternehmen frühzeitig auf diese Funktionen setzt, verschaffst du dir einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und kannst die steigenden Erwartungen an Komfort und Geschwindigkeit im Online-Shopping erfüllen.
Trend #2: Integration von Livestreams und Live-Shopping-Events
Live-Shopping hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung genommen, auch wenn sich einiges verändert hat: Auf Plattformen wie Meta wurden die klassischen Live-Shopping-Funktionen in Europa und den USA eingestellt. Doch lass dich davon nicht abschrecken – Livestreams bleiben ein kraftvolles Werkzeug für dich als Marke, um Produkte emotional und interaktiv zu präsentieren.
Statt Käufe direkt im Stream abzuschließen, kannst du Livestreams nutzen, um deine Produkte in Aktion zu zeigen, Kund:innenfragen live zu beantworten und das Vertrauen in deine Marke zu stärken. Plattformen wie TikTok und YouTube bieten weiterhin großartige Möglichkeiten, um durch interaktive Live-Formate potenzielle Kund:innen zu begeistern. Auch ohne direkten Check-out kannst du das Interesse deiner Zielgruppe wecken und nachhaltig Conversions fördern.
Ein Beispiel, das dich inspirieren könnte: Douglas setzt erfolgreich auf Livestreams, in denen Influencer:innen wie Pamela Reif Produkte vorstellen, Anwendungstipps geben und auf exklusive Rabatte oder Angebote hinweisen. Auch wenn der Kauf nicht live erfolgt, bleiben diese Streams ein starkes Mittel, um Markenbindung aufzubauen und die Kaufbereitschaft zu steigern.
Warum sich Live-Shopping-Elemente für dich lohnen:
- Emotionales Storytelling: Präsentiere deine Produkte so, dass sie Emotionen wecken und deine Zielgruppe begeistern.
- Direkte Interaktion: Lass deine Kund:innen Fragen stellen und zeig, dass du auf sie eingehst.
- Gezielte Kaufanreize: Exklusive Rabatte oder limitierte Angebote erhöhen die Kaufmotivation.
- Langfristige Wirkung: Nutze den erstellten Content weiter, z. B. für Social-Media-Posts oder Ads.
Livestreams beginnen im Westen das Potenzial zu entfalten, das sie in Asien längst erreicht haben. Große Modehäuser und Marken investieren in dieses Format, weil es besonders bei Gen Z und Millennials für Aufmerksamkeit sorgt. Nutze die Möglichkeiten, um dein Publikum zu begeistern, und positioniere dich als innovativer Player im Social Commerce!
Trend #3: Personalisierte Einkaufserlebnisse durch KI
Künstliche Intelligenz revolutioniert auch den Social Commerce und eröffnet Marken neue Wege, ihre Kund:innen gezielt und individuell anzusprechen. Mit KI-gestützten Tools kannst du datenbasiert personalisierte Produktempfehlungen erstellen und deinen Zielgruppen genau die Inhalte präsentieren, die sie wirklich interessieren. Das steigert nicht nur die Conversion Rate, sondern stärkt auch die langfristige Kundenbindung.
Wie KI deine Kommunikation verbessert:
KI-gestützte Chatbots spielen eine zentrale Rolle im Social Commerce. Sie ermöglichen es Marken, rund um die Uhr mit Kund:innen in Kontakt zu treten, Fragen zu beantworten und Kaufentscheidungen aktiv zu unterstützen. Besonders bei komplexeren Produkten oder Dienstleistungen können Chatbots gezielte Hilfestellungen bieten und so die User Experience verbessern. Sie simulieren persönliche Beratung und schaffen dadurch ein nahtloses Shopping-Erlebnis – direkt auf der Social-Media-Plattform deiner Wahl.
Vorteile für deine Marke:
- Effizienter Service: KI-Chatbots beantworten häufige Fragen automatisch und entlasten dein Team.
- Schnelle Reaktionszeiten: Sofortige Unterstützung verbessert die Nutzerzufriedenheit.
- Kaufunterstützung: Empfehlungen und Produktinfos helfen bei der Entscheidungsfindung.
Trend #4: Einfluss von Social Media Creators auf Kaufentscheidungen nutzen
Influencer Marketing ist und bleibt ein wichtiger Wachstumstreiber im Social Commerce. Social Media Creators bieten Marken eine einmalige Chance, ihre Zielgruppen authentisch anzusprechen und Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen. Der große Vorteil? Creators genießen das Vertrauen ihrer Community und können Produkte auf eine Weise präsentieren, die weit über klassische Werbebotschaften hinausgeht.
Warum Creators so wichtig sind:
Durch ihre Nähe zu den Follower:innen schaffen Influencer:innen eine emotionale Verbindung, die herkömmliche Marketingmaßnahmen oft nicht erreichen. Sie liefern nicht nur Produktvorstellungen, sondern auch Anwendungstipps, Inspiration und glaubwürdige Empfehlungen. TikTok und Instagram haben diesen Trend perfektioniert, indem sie Marken Kooperationen mit Creators erleichtern, die über zielgruppengenaue Inhalte direkt zur Kaufentscheidung führen.
Beispiel aus der Praxis:
Die Plattform TikTok hat mit dem Hashtag #TikTokMadeMeBuyIt einen viralen Trend geschaffen, bei dem Millionen von Nutzer:innen Produkte teilen, die sie aufgrund von Empfehlungen gekauft haben. Marken wie CeraVe und Dyson konnten dank Influencer:innen und viraler Kampagnen enorme Umsätze generieren. Dabei geht es aber nicht nur um Großkonzerne und erst recht nicht immer um B2C Unternehmen – auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren zunehmend von solchen Kooperationen. Gerade im B2B Bereich und in extrem nischigen Branchen zahlt es sich aus, mit Micro-Influencer:innen zusammenzuarbeiten.
Wie du diesen Trend nutzen kannst:
- Kooperationen mit Micro-Influencer:innen: Diese verfügen oft über eine besonders engagierte Community und sind kosteneffizienter als große Stars.
- Plattformen gezielt wählen: Während Instagram und TikTok führend sind, bieten auch Pinterest und YouTube interessante Möglichkeiten für Nischenprodukte.
- Langfristige Partnerschaften: Eine authentische Verbindung zwischen Creator und Marke wirkt nachhaltiger als einmalige Aktionen.
Trend #5: Augmented Reality für virtuelle Produktpräsentationen nutzen
AR-Technologien (Augmented Reality) eröffnen dir als Marke völlig neue Möglichkeiten, deine Produkte eindrucksvoll zu präsentieren. Sie bieten deinen Kund:innen immersive Shopping-Erlebnisse – von virtuellen Anproben bis hin zu 3D-Produktplatzierungen, die ihnen helfen, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen. Besonders praktisch: AR reduziert Retouren, da Produkte besser verstanden und getestet werden können, bevor sie gekauft werden.
Wie AR dir helfen kann:
- Virtuelle Anproben: Mit AR-Tools können Kund:innen Make-up, Kleidung oder Accessoires direkt ausprobieren, ohne das Haus zu verlassen. Marken wie Sephora oder Zalando machen es vor und stärken so das Vertrauen in ihre Produkte.
- 3D-Produktansichten: Plattformen wie Instagram und Snapchat ermöglichen es, Produkte aus jedem Blickwinkel zu betrachten – ideal für erklärungsbedürftige Artikel wie Möbel oder technische Geräte.
AR ist nicht nur für B2C Unternehmen spannend. Wenn du im B2B Bereich tätig bist, kannst du AR nutzen, um komplexe Produkte oder Lösungen eindrucksvoll zu visualisieren. Das schafft einen echten Mehrwert und hebt deine Präsentation bei potenziellen Kund:innen hervor.
3. Trends, die sich verschärfen werden
Die folgenden Punkte sind keine neuen Trends, sondern bereits bekannt, werden aber 2025 weiter an Relevanz gewinnen:
- User Generated Products – Von der Community für die Community
Die Einbindung von User:innen in die Produktentwicklung gewinnt weiter an Bedeutung. Ob es um die Gestaltung neuer Sneaker-Designs oder die Auswahl limitierter Produktlinien geht: Marken, die ihre Kund:innen aktiv in den kreativen Prozess einbeziehen, schaffen nicht nur Engagement, sondern steigern auch die Markenbindung. Besonders erfolgreich sind Formate, bei denen User:innen abstimmen oder eigene Designs einreichen können. Unternehmen wie Adidas oder Threadless setzen bereits auf diese partizipativen Modelle, die gleichzeitig für hohen Re-Share-Value sorgen. - Integration von Social Media in den stationären Handel
Der Omnichannel-Ansatz entwickelt sich weiter, indem Social Media nahtlos in den physischen Handel integriert wird. QR-Codes, die direkt zu Produkten auf Instagram führen, oder Augmented-Reality-Features in Geschäften sorgen für eine nahtlose Verbindung zwischen Online- und Offline-Shopping. Für Marken ist das die Gelegenheit, den stationären Handel mit datengetriebenen Social-Media-Kampagnen zu verknüpfen und dadurch das Kundenerlebnis zu optimieren. - Gamification im Social Commerce
Spielerische Elemente in der Shopping Journey werden immer relevanter. Gewinnspiele, Challenges und interaktive Storys auf Plattformen wie Instagram und TikTok binden User:innen nicht nur länger an eine Marke, sondern motivieren sie auch zu Käufen. Besonders im Fashion- und Beauty-Segment ist Gamification ein Wachstumsfaktor: Marken wie Glossier oder Nike nutzen spielerische Ansätze, um ihre Produkte auf kreative Weise zu präsentieren und gleichzeitig Conversions zu steigern.
Diese Trends zeigen, wie wichtig es ist, Social Commerce innovativ zu gestalten, um sich von der Konkurrenz abzuheben und langfristig erfolgreich zu bleiben.
4. Social Commerce Trends – Fazit
Die Social Commerce Trends 2025 zeigen deutlich, dass soziale Medien weit mehr sind als Plattformen für Unterhaltung oder Vernetzung. Für dich als Marke bieten sie enorme Möglichkeiten, Zielgruppen direkt und interaktiv zu erreichen. Von nahtlosen In-App-Kaufprozessen bis hin zu innovativen AR-Erlebnissen – Social Commerce setzt Maßstäbe für modernes Marketing. Besonders relevant sind Trends wie personalisierte Produktempfehlungen durch KI oder die Zusammenarbeit mit Micro-Influencer:innen, die durch Authentizität und Nähe überzeugen.
Wenn du diese Chancen frühzeitig nutzt, kannst du nicht nur die Conversion Rates steigern, sondern auch das Vertrauen und die Bindung deiner Kund:innen stärken. Ob durch immersive Erlebnisse, interaktive Formate oder innovative Technologien – die Erwartungen deiner Zielgruppe an ein nahtloses und inspirierendes Einkaufserlebnis sind höher als je zuvor.
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Björn Erbslöh ist Business Director bei suxeedo. Als Spezialist für Online-Kommunikation verfügt er über mehr als zehn Jahre Erfahrung in den Bereichen internationales Social Media und Content Marketing.