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5 Herausforderungen, die Stadtwerke mit Marketing heute lösen können

Der Energiemarkt dreht sich rasend schnell: Kund:innen vergleichen digital, erwarten Service in Echtzeit und klare Haltung. Auf Basis unserer suxeedo Energie-Benchmark-Analyse zeigen wir fünf Herausforderungen, die Stadtwerke und andere Energieversorger jetzt mit Content Marketing, SEO, Social, Seeding und Digital PR pragmatisch lösen können.

Die Energiewirtschaft steht im Spannungsfeld aus Energie- und Wärmewende, Regulierung, Digitalisierung, neuen Marktteilnehmern und Fachkräftemangel. Gleichzeitig steigen Kundenerwartungen und Wechselbereitschaft – das klassische Commodity-Geschäft gerät unter Margendruck. Kurz gesagt: Wer heute überzeugen will, muss differenzieren, Service digital denken und Relevanz beweisen.

Hier setzt der suxeedo Energie-Benchmark-Report an: Er zeigt entlang von elementaren Faktoren wie Branding, Barrierefreiheit, Kundenservice und Customer-Journey-Experience, wie führende Versorger ihre digitalen Auftritte orchestrieren – und wo sich praktikable Learnings unter anderem für Stadtwerke ableiten lassen. Schau dir den Report an und sammle Inspiration für dein Marketing: suxeedo Energie-Benchmark-Analyse

Energieversorger Check Mockup

Aber was ist mit Stadtwerken oder kleineren Energieversorgern? Auch hier gilt es, Bedürfnisse von bestehenden und potenziell neuen Kund:innen zu befriedigen und ein (Service-)Erlebnis zu schaffen, das Eindruck hinterlässt. Wie dir das unter den derzeit gegebenen Marktumständen und Kundenanforderungen mithilfe von Digital-Marketing-Maßnahmen gelingt, zeigen wir dir in diesem Artikel!

Herausforderung 1: Marke & Vertrauen statt Preisfalle: klare Positionierung ausspielen

Stadtwerke und kleinere Energieversorger stehen doppelt unter Druck: Preise und Vergleichsportale nivellieren Unterschiede, während neue Angebote (PV, Wärme, Speicher, dynamische Tarife) die Entscheidung komplexer machen. Gleichzeitig erwarten Kund:innen Amazon-Tempo im Service, klare Sprache und Transparenz – bei knappen Teams und Budgets. Die Folge: Wer „nur“ als günstiger Anbieter wahrgenommen wird, verliert schneller, sobald der Preis wankt. Was hilft? Eine Positionierung, die erklärt, wofür ihr steht, welchen konkreten Nutzen ihr liefert und warum man euch in der Region vertraut. Kurz: Orientierung statt Austauschbarkeit. Hier ein paar Beispiele, wie Marketing euch als Stadtwerke dabei hilft:

Vom Claim zur Content-Architektur

Übersetze deinen Marken bzw. Unternehmens-Claim in tragfähige Themen-Cluster, die entlang der Journey funktionieren: PV, Wärme, Förderung, Service. Pro Cluster planst du Formate für Awareness (Erklärstücke, lokale Stories), Consideration (Rechner, Guides, FAQs) und Conversion (Produkt-/Tarifseiten mit Proof). Ein Beispiel: Aus „Energie aus der Region“ wird eine Serie „Dächer der Stadt“ mit echten Projekten, plus PV-Rechner und klare Angebotsstrecke. Kurz: Ein Versprechen wird zu klickbaren Touchpoints.

Cluster Beispiel-Formate Primäre KPI
PV „Dach-Check der Woche“, PV-Rechner, Antrag-Guide Leads, Angebotsanfragen
Wärme Wärmepumpen-Guide, Vor-Ort-Check, Quartiers-Case Beratungstermine
Förderung Förderkompass, Fristen-Reminder, Download-Kit Newsletter-Opt-ins
Service Umzug online, Abschlags-Erklärung, Störung live Case-Deflection, CSAT

Thought Leadership und Digital PR

Sichtbarkeit steigt, wenn andere über dich sprechen – übrigens gerade in Zeiten von KI-Suchen ein elementarer Faktor. Baue zitierfähige Assets: eine kleine, saubere Datenauswertung (z. B. „Wie viel PV-Potenzial hat unser Stadtgebiet?“), lokale Use-Cases mit nachvollziehbaren Zahlen, ein jährlicher Service-Report. Spiele das in Fachmedien, kommunale Kanäle und Branchen-Newsletter. Der Effekt: Du verankerst Themen wie Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und kommunale Verantwortung – und entkommst der reinen Preiserzählung.

Wie das in der Praxis aussieht? Schau dir gerne unsere Case Study mit Selfmade Energy an. Dort haben wir einen Solar-Report erstellt, der durch datengestützte, hyperlokale Digital PR (mithilfe tausender regional zugeschnittener Pressemeldungen) zahlreiche Erwähnungen und hochwertigen Backlinks hervorbrachte. Das alles führte zu einem spürbaren Ranking-Boost für das Unternehmen.

Kommunale Solarausbauzahlen selfmade energy
Beispiele regional zugeschnittene Pressemeldungen.

Reputation aktiv steuern

Reputation entsteht im täglichen Umgang und durch sichtbare Belege, dort wo Entscheidung passiert. Hier ein paar Beispiele für konkrete Hebel:

  • Öffentliche Antworten auf Reviews mit echter Problemlösung (und Follow-up): „So haben wir’s gelöst – hier ist der nächste Schritt.“
  • Proaktive Kommunikation bei Preisanpassungen: verständliches FAQ, Beispielrechnungen, offener Dialogkanal.
  • Transparenz bei Störungen: kurze Post-Mortems („Was ist passiert? Was tun wir? Was kannst du tun?“) auf Website und Social.
  • Unabhängige Stimmen kontextuell einbinden: Pressezitate, Gütesiegel, Zertifikate direkt auf relevanten Tarif-/Service-Seiten – nicht versteckt.
  • Menschen sichtbar machen: Fachleute aus dem Netzbetrieb/Kundendienst als Gesichter der Marke; kurze Video-Antworten auf Top-Fragen aus der Region.
  • Community-Proof: Kooperationen mit Schulen, Vereinen, Quartiersprojekten – mit konkretem Nutzen und Geschichten statt Logos.

Warum Marke & Vertrauen jetzt wichtig ist

Der Markt bleibt volatil, Kund:innen sind in der Regel informiert und mobil. Eine klare, gelebte Positionierung verschiebt die Entscheidung weg von der Preisfalle hin zu nachvollziehbarem Mehrwert: regionale Relevanz, kompetenter Service, verlässliche Orientierung. Genau das schenkt dir Spielraum – im Vertrieb heute und in der Transformation von morgen.

Herausforderung 2: Kundengewinnung & -bindung trotz hoher Wechselbereitschaft

Du kennst die Lage: Preise schwanken, Verträge laufen aus, Vergleichsportale setzen den Takt. Gleichzeitig fehlt oft ein sauber gepflegtes CRM, Opt-ins sind rar und Kampagnen laufen manuell. Das Ergebnis: viel Reibung, wenig Bindung. Was jetzt hilft, sind zwei ineinandergreifende Hebel: eine saubere Lifecycle-Automation (inkl. rechtssicheren Opt-ins) und ein Intent-SEO-Funnel, der direkt ins CRM einzahlt.

Lifecycle & Opt-in-Engine: von „E-Mail zufällig“ zu „Automations, die wirken“

Bau zuerst die Infrastruktur: rechtssichere Einwilligungen (Double Opt-in) an jedem Touchpoint (Portal, Formular, Störungsmeldung, Zählerstand, Umzug, Beratung). Nutze progressive Profilierung: lieber drei kurze Schritte als ein Monsterformular. Teile Kontakte automatisch in einfache Segmente (Neukund:in, Bestandskund:in, Kurz-vor-Vertragsende, Umzug, Preisanpassung betroffen).

Alltagstaugliche Flows:

  • Welcome Serie (Neukund:in): „Rechnung verstehen“, „Abschlag optimieren“, „Störung melden – so geht’s“, Abschluss mit „Beratung buchen“.
  • T-90 Tage vor Vertragsende: Signal + E-Serie „Bleib bei uns“ mit Vergleich, Tarifwechsel-Wizard und Terminlink.
  • Umzug: Checklisten-Mail + „Strom/Heizstrom ummelden“ + lokaler Service-Steckbrief (Erreichbarkeit, Notfallnummern).
  • Preisanpassung: Transparente Erklärung, Beispielrechnung, Optionen (Sparen, Tarifwechsel, Energieservice).

Kleine, wirkungsvolle Bausteine:

  • Micro-Opt-ins (z. B. „PV-Förder-Update abonnieren“)
  • Ein-Klick-Terminbuchung direkt aus der Mail
  • Re-Engagement-Nudges, wenn 60 Tage kein Öffnen/Klick
Signal/Trigger Automation-Element Ziel
Vertragsende –90 Tage Retention-Serie + Tarifwechsel-Wizard Kündigungen senken
Umzug gemeldet Umzugsstrecke + Termin-Slot Churn ↓, Self-Service ↑
Preisanpassung Erklärmail + FAQ + Angebot Beschwerden ↓, Vertrauen ↑
PV-Interesse Beratungstrack + Rechner Qualifizierte Leads ↑

Mit Intent-SEO das CRM füllen: Nachfrage abholen, Beziehung bauen

Produziere Inhalte nach Suchintention – nicht nach deiner Produktstruktur. Das heißt: Ratgeber wie „Tarif einfach erklärt“, „Wärmepumpe im Altbau“, „Förderung 2025 in [Stadt]“; Tools wie PV-Potenzial- oder Abschlags-Rechner; lokale Landingpages mit echten Referenzen und klarer Kontaktmöglichkeit. Wichtig: Jede Seite führt zu einer CRM-tauglichen Conversion – Beratungstermin, Download mit Double Opt-in, Rückruf.

Damit aus Klicks Beziehungen werden, nutzt du Lead Scoring, ein unverzichtbares Element im Rahmen des Lead Managements: Interaktionen mit Rechnern, Beratungsformularen und Tiefen-Seiten zählen mehr als flüchtiges Blog-Lesen. Ab einem Schwellenwert startet automatisch die passende Serie – etwa „Förder-Updates + Termin vereinbaren“, wenn jemand mehrfach Förderinhalte nutzt. Für die Bindung wirken Tarifwechsel-Guides (erklären, vergleichen, führen) und ehrliche Serien bei Preisanpassungen. Upsells funktionieren, wenn sie praktisch sind: Wallbox-Förderung, Wartungspaket für PV – nicht generisch, sondern passend zum letzten Klick.

Kurz: SEO bringt Intention, Automation baut Beziehung. Zusammen werden aus unbekannten Besucher:innen planbare Leads – und aus Bestandskund:innen treue Fürsprecher:innen.

Herausforderung 3: Digitale Serviceerlebnisse barrierefrei gestalten 

Viele Stadtwerke kämpfen mit knappen Teams, steigendem Serviceaufkommen (Störungsmeldungen, Tariffragen) und wachsenden Ansprüchen an digitale Erreichbarkeit. Parallel gilt seit dem 28.06.2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): B2C-Angebote müssen barrierefrei nutzbar sein – inklusive Websites, Shops und Apps. Wer hier liefert, reduziert Ticketvolumen, verbessert SEO-Signale und stärkt die Marke zugleich. 

Barrierefreiheit by Design: was „BFSG-ready“ konkret heißt

Barrierefreiheit ist spätetsens seit Ende Juni 2025 kein Add-on am Ende, sondern elementarer Teil der UX-Grundlagen. Prüfe früh mit Tools wie WAVE: Kontraste, sinnvolle Überschriftenstruktur, Alt-Texte, verständliche Linktexte sowie vollständige Tastatur-Navigation. Formulare brauchen saubere Labels, klare Fehlermeldungen und logische Tab-Reihenfolgen. Genau diese Kriterien haben wir in unserem Benchmark-Reporting der größten Energieversorger der Landes bewertet. Hier mal ein Beispiel von E.ON:

E.On Beispiel Barrierefreiheit
Die Website von E.ON schneidet bei der Barrierefreiheit sehr gut ab.

Durch das Wave-Tool sehen wir, dass die Website von E.ON keine eklatanten Schwächen mit Blick auf die Barrierefreiheit aufweist. Würden Kontraste nicht stark genug, Formulare falsch ausgezeichnet oder Alt-Texte bei Bildern nicht vorhanden sein, so würde das Tool uns das hier anzeigen. Mach gerne den Test für deine Website mit dem WAVE Tool selbst. 

Quick-Wins bei der Barrierefreiheiheit, die ihr in zwei Sprints schafft:

  • Kontraste & Schrift: Mindestkontraste prüfen, Basis-Typografie vereinfachen (Zeilenlänge, Zeilenabstand).
  • Tastatur statt Maus: Jede Funktion per Tab erreichbar, sichtbarer Focus-State.
  • Bilder & Icons: Alt-Texte mit Zweck formulieren, nicht mit Keywords überladen.
  • Formulare: Eindeutige Labels/Fehlerhinweise, Pflichtfelder benennen, Telefonnummern im richtigen Format.
  • Einfache Sprache: Erklärtexte zu Tarif, Abschlag, Zählerstand – weniger Fachjargon, mehr Beispiele.

SEO-Nebeneffekt: saubere Semantik und zugängliche Medien helfen Crawlern beim Verstehen von Inhalten – das zahlt auf Rankings und Snippet-Qualität ein.

Tipp: Unser Whitepaper “Barrierefreiheit auf Websites” liefert weiteren Aufschluss rund um das Thema und fasst Anforderungen sowie Checklisten kompakt zusammen – ideal für interne Reviews und Stakeholder-Buy-in. Wichtig: Für B2C-Dienste gelten die Vorgaben jetzt; Übergangsfristen betreffen primär bestimmte Produkte/Altgeräte, nicht laufende Web-/Shop-Angebote.

Banner Barrierefreiheits-Whitepaper - suxeedo

Self-Service & Chatbots: effizient – und menschlich, wenn’s zählt

Gut gemachter Self-Service senkt Kosten und entlastet Hotlines: FAQ-Hubs zu Zählerstand, Abschlag, PV-Förderung; Status-Seiten für Störungen; Formular-UX für Umzug/Tarifwechsel; kurze How-to-Clips. Viele große Versorger kombinieren Kundenportal, Apps und digitale Tools bereits erfolgreich – bei einigen fehlt nur noch der Chatbot als Front-Door. Ein positives Beispiel aus unserem Report ist Vattenfall, die bereits jetzt einen Chatbot mit umfangreichen Funktionen auf ihrer Website verankert haben. 

Beispiel Vattenfall Chatbot
Der Chatbot auf der Website von Vattenfall ist auf verschiedene Szenarien vorbereitet.

Aber worauf kommt es in der Praxis an? 

So rollst du einen „smarten“ Servicebot aus:

  1. Intent-Bibliothek auf Basis echter Tickets (Z. B. auf Basis der Top-50 typischen Anfragen, inkl. Varianten).
  2. Antwortbausteine inkl. Hand-off-Kriterien (In Sonderfällen oder bei sehr komplizierten Anliegen sollte die Übergabe an einen Menschen gewährleistet sein).
  3. Barrierefrei denken: Bot per Tastatur steuerbar, klare Buttons, Alternativkanal anbieten.
  4. Krisenmodus vorbereiten: vordefinierte FAQ & Social-Updates für Störungen, damit Infos überall gleichzeitig konsistent landen.

Das Ergebnis: schnellere Erledigung von Standardfällen, besseres Erlebnis für Nutzer:innen mit und ohne Einschränkungen – und spürbar weniger Belastung für Service-Teams.

Herausforderung 4: Neue Energielösungen vermarkten – von PV bis Wärme zur Lead-Maschine

Diversifizierung jenseits des reinen Strom-/Gasgeschäfts entscheidet über Marge und Bindung. Gleichzeitig sind PV, Speicher, Wärmepumpen oder Mieterstrom erklärungsbedürftig, die Zyklen lang, die Stakeholder vielfältig (Hausverwaltung, Handwerk, Förderstellen). Dein Job (vermutlich): Interesse in qualifizierte Beratungsgespräche überführen. Wir zeigen dir, wie das mit Use-Cases, regionaler Sichtbarkeit und einfachen Erklärangeboten für neue Tarife funktioniert. 

Denke in Alltagsaufgaben deiner Kund:innen: „Lohnt sich PV auf meinem Dach?“, „Bekomme ich Förderung?“, „Wie läuft das in unserem Mehrparteienhaus?“. Daraus entstehen Assets, die direkt in Leads zahlen:

  • Dach-Check (Adresse/Neigung/Fläche) mit Soforteinschätzung und Termin-CTA.
  • Förderrechner nach Postleitzahl plus Download-Kit „Antrag in 5 Schritten“ (E-Mail-Opt-in).
  • ROI-Stories aus der Region: Vorher/Nachher-Kosten, Zeitplan, Hürden & Lösungen, echte Zitate.
  • Mieterstrom-Erklärstrecke für Verwaltungen: Rollen, Verträge, Abrechnung – mit Checkliste für die nächste Beiratssitzung.

Kleines Mapping für deine Redaktionsplanung:

Use-Case Asset Nächster Schritt (CTA)
Eigenheim mit Süddach Dach-Check + PV-Rechner Beratungstermin buchen
Altbau mit WP-Interesse „Wärmepumpe im Altbau“-Guide Vor-Ort-Check anfragen
WEG/Quartier Mieterstrom-Erklärpaket Erstgespräch mit Projektteam

 

Pro Tipp: Baue progressive Formulare (erst E-Mail, später Details). So wächst Profilwissen, ohne zu überfrachten. Und: Jeder Rechner braucht einen klaren „Was passiert danach?“-Pfad – kein Dead End.

 

Regional SEO & Seeding plus Tarif-Erklären – Vertrauen sichtbar machen

Regionale Sichtbarkeit skaliert Vertrauen. Lege je Ortsteil/Quartier Landingpages mit echten Referenzen an (Fotos, Kennzahlen, Karte mit 3 Fakten). Ergänze Partner-Ökosysteme: Handwerksbetriebe, Wohnungswirtschaft, Energieberater:innen. Produziere Co-Branded-Guides (z. B. etwas wie „PV in denkmalgeschützten Gebäuden – so klappts bei uns“) und platziere sie mittels Content-Seeding in Kommunal-Newslettern, Innungen, lokalen Medien, Kammern – Earned Placements statt Banner. 

Tarif-Innovation verständlich machen? Visualisiere statt texten:

  • Dynamische Tarife: „So stellst du deine Geräte auf günstige Stunden“ (Heatmap des letzten Monats, drei Beispielprofile).
  • Speicher/Tarif-Bundles: Break-even-Rechner mit Szenarien (Haushaltsgröße, Verbrauch, PV-Größe).
  • Mieterstrom: einfache Rollen-Grafik (Eigentümer:in, Dienstleister, Mieter:in) + 90-Tage-Projektfahrplan.

Baue ein klares Vergleichsmodul („Standardtarif vs. Dynamisch vs. Bundle“) mit maximal fünf Kriterien (Kosten, Planbarkeit, technischer Aufwand, Förderfähigkeit, CO₂-Einsparung) – und platziere überall den gleichen, niedrighür­digen CTA: Rückruf vereinbaren oder 15-Minuten-Sprechstunde.

Der rote Faden: Use-Case-Assets bringen qualifizierte Nachfrage, regionale Präsenz schafft Social Proof, visuelle Tarif-Erklärungen nehmen Hürden. Zusammen entsteht ein planbarer Zufluss an Beratungsterminen und eine Pipeline, die nicht vom Tagespreis lebt, sondern vom spürbaren Nutzen für deine Region.

Herausforderung 5: KI im Marketing effizient nutzen (und erfassen)

KI verändert Erwartungen: Menschen wollen klare, zuverlässige Antworten – schnell, dialogisch, gerne ohne lange Klickwege. Für lokale Energieversorger heißt das: Inhalte müssen präziser sein, Serviceprozesse schlanker, und Sichtbarkeit entsteht nicht nur auf der eigenen Website, sondern auch dort, wo Antworten formuliert werden (Chatbots, KI-Suchergebnisse). Kurz: Wir erweitern unser Spiel – nicht ersetzen es.

Content-Ops mit KI: Qualität vor Quantity

KI ist ein Turbo für den Redaktionsprozess, kein Autopilot. Der Ablauf, der kleinen Teams hilft:

  • Briefing & Outline: Ziel (z. B. „Förderung Wärmepumpe für PLZ 8xxxx“), Zielgruppe (Eigentümer:in, Verwaltung), gewünschte Belege (Amt, Netzbetreiber), Format (Guide, Checkliste) festlegen. KI generiert Gliederung, wir als Menschen schärfen nach.
  • Entwurf & Faktencheck: Entwurf von KI, Fakten sensibel manuell prüfen (Fördersätze, Pflichten, Sicherheit), Quellen dokumentieren, Tonalität anpassen.
  • Aktualisierung statt Neuschreiben: Bestehende Seiten halbjährlich via KI-Assist überarbeiten (z. B. neue Fristen im Förderkompass), strukturierte Daten ergänzen.
  • Governance: Freigabe-Checkliste, Versionslog, definierte „No-Go“-Zonen (Preise, Recht, Sicherheit nur manuell).

So wird’s greifbar: In Sprint 1 setzt ihr Templates (Briefing, Fact-Check, Tonalität) und testet an einem Cluster (z. B. „Wärmepumpe im Altbau“). In Sprint 2 folgen ein Rechner-Update, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und ein kurzes Video-Script – alles aus einem konsistenten Wissensfundament. Ergebnis: schneller Output, konsistente Qualität, weniger Ad-hoc-Stress. 

Service- & CRM-Automatisierung: schnell für Standard, menschlich bei Sonderfällen

Was oben als Content sauber steht, versorgt unten Service und CRM:

  • E-Mail-Automationen aus Signalen (Umzug, Vertragsende, Preisanpassung): KI schlägt Textvarianten und nächste Schritte vor: ihr prüft sie und passt sie an, das System verschickt. Vorteil: gleiche Botschaften in Portal, Mail und Chat.
  • Chat & Helpcenter: Der Bot beantwortet die Top-50-Anliegen (Zählerstand, Abschlag, Termin). Hand-off an Menschen triggert bei Sonderfällen (Härtefall, Abrechnungsklärung). Wichtig: barrierefreie UI (Tastatur-Bedienung, klare Buttons) und feste Eskalationsregeln – KI wirkt dann nicht „kalt“, sondern hilfsbereit.
  • CRM-Intelligenz in Kampagnen: Wer mehrfach „Förderung + Wärmepumpe“ konsumiert, bekommt automatisch einen Beratungsslot angeboten – kein generisches Upselling, sondern ein passender nächster Schritt.

Der Vorteil im Alltag: deutlich weniger wiederkehrende Tickets, konsistente Antworten, und dein Team hat Zeit für die Fälle, die wirklich Fingerspitzengefühl brauchen.

Sichtbarkeit & Messung in generativen Suchumgebungen (GEO) – verständlich und alltagstauglich

Immer öfter entstehen Antworten außerhalb deiner Website – in KI-Overviews oder direkt in Assistenten wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity. Damit du dort vorkommst, braucht dein Auftritt ein klares Signal: Wofür stehst du, was erklärst du verlässlich, welche Daten lieferst du sauber belegt? Genau das erkennen Menschen – und zunehmend auch KI-Systeme.

Womit du sichtbar wirst 

Denk in konkreten Fragen aus deiner Region: „Lohnt sich PV in [Ortsteil]?“, „Welche Wärmepumpen-Förderung 2025 gilt für PLZ 86xxx?“, „Wie melde ich den Zählerstand richtig?“
So entstehen Inhalte, die KI gerne zitiert:

  • Zitierfähige Assets: kleine, lokale Datenauswertungen (PV-Potenzial im Netzgebiet), Schritt-für-Schritt-Guides mit Quellenangaben (Amt, Netzbetreiber), kurze Erklärgrafiken.
  • Vertrauenskontext schaffen: Diese Inhalte nicht nur auf der eigenen Seite – auch in Fachmedien, Kommunal-Newslettern, Verbandsportalen platzieren. Dadurch steigt die Chance, als seriöse Quelle in KI-Antworten aufzutauchen.
  • Saubere Struktur: klare Überschriften (H2/H3), Listen, beschriftete Bilder, sinnvolle Linktexte und – wo passend – strukturierte Daten. Das hilft Nutzer:innen und ist zugleich ein „Lesesignal“ für Systeme, die Inhalte maschinell zusammenfassen.

Ein greifbares Beispiel: Du veröffentlichst „Wärmepumpe im Altbau – Fördercheck 2025 für [Stadt]“ mit einer Tabelle zu Fristen und Ansprechpartnern. Gleichzeitig erscheint ein kurzer Gastbeitrag im Stadtwerke-Verbundmagazin. Ergebnis: Wenn jemand den Assistenten fragt, wie das in deiner Stadt läuft, hat die KI einen Anlass, deine Seite oder deinen Artikel zu erwähnen.

Wie du das misst (ohne dich im Tool-Dschungel zu verlieren)

Perfekte Attribution gibt es (noch) nicht (Stand September 2025). Aber mit drei einfachen Blicken erkennst du Wirkung – ganz ohne Spezialsoftware:

  1. Web-Analytics (GA4 = Google Analytics 4): Öffne „Berichte → Akquise → Übersicht → Session Source/Medium“. Lege einen Filter für mögliche KI-Quellen an (z. B. chatgpt|perplexity|gemini|claude|copilot). Tauchen dort neue Verweise auf – oder siehst du ungewohnte Muster im „Direkt“-Traffic mit kurzen, erkundenden Sitzungen? Das sind oft KI-Referrals.
  2. Google Search Console (GSC): Vergleiche Zeiträume (z. B. vor/nach einem KI-Rollout). Seiten mit vielen Impressionen, aber sinkenden Klicks markieren – häufig ein Zeichen, dass Inhalte in KI-Antworten genutzt werden, ohne dass geklickt wird. Beobachte außerdem Marken-Suchen (werden es mehr?).
  3. AI-Monitoring (leicht, nicht perfekt): Tools, die Marken-Erwähnungen und Tonalität in KI-Antworten aufspüren, liefern weitere Hinweise. Ergebnisse hängen vom Prompt ab – aber als Trend sind sie nützlich.
Mini-Alltagsroutine (30 Minuten pro Woche):
  • Drei „neue“ Quellen in GA4 prüfen → Screenshot ablegen.
  • In GSC 5 Seiten mit hoher Impression/ niedriger Klickrate anschauen → 1–2 Inhaltsverbesserungen festlegen (z. B. Grafik ergänzen, Quellen deutlicher machen).
  • Zwei KI-Antworten dokumentieren, in denen ihr erwähnt werdet → mit Link zur Ursprungseite.

Unser AI Search Dashboard – damit alle das Gleiche sehen

Damit das Ganze nicht in E-Mails zerfällt, bündelt unser AI Search Dashboard die wichtigsten Indizien an einem Ort:

  • KI-Erwähnungen & Stimmung (Beispiele, kurze Einordnung),
  • Top-Inhalte, die das auslösen (Seiten/Guides, die häufig „aufgegriffen“ werden),
  • Signale aus GA4 & GSC (neue Verweise, Marken-Suchen, Seiten mit hoher Impression/niedriger Klickrate).

suxeedo AI Search Insights Dashboard auf ipad

Es basiert auf bestehenden Tools (GA4, GSC, ein schlankes Monitoring) und zeigt verständlich, wo ihr bereits in KI-Antworten auftaucht und wo ihr nachlegen solltet. Ideal für das gemeinsame Weekly mit SEO, Content und Brand, um Themen zu priorisieren – nicht nur nach Klicks, sondern auch nach Sichtbarkeit und Vertrauen.

Kurz gesagt: Mach es den KI-Assistenten leicht, dich zu wählen – mit klaren, belegten, regionalen Antworten. Und miss das, was heute sichtbar ist. Der Rest wird mit jeder Iteration besser.

Fazit: Als Stadtwerke mit Marketing digital liefern und sich regional beweisen

Die Lage ist herausfordernd und genau deshalb chancenreich. Wer als Stadtwerke Marke klar führt, Lifecycle/CRM sinnvoll nutzt, barrierefrei denkt und echte Use-Cases sichtbar macht, gewinnt nicht über den niedrigsten Preis, sondern über Vertrauen, Verständlichkeit und Nähe. 

  • Barrierefreiheit zahlt auf UX und Compliance ein. 
  • KI beschleunigt Content und Service, ohne den menschlichen Ton zu verlieren. 
  • Regionaler Proof – echte Projekte, klare Zahlen, hilfreiche Guides – überzeugt mehr als große Versprechen. 

Unser Vorschlag: mit Optimismus handeln, pragmatisch priorisieren, kontinuierlich lernen. So entsteht ein Marketing, das messbar wirkt, Servicekosten senkt und Kund:innen langfristig bindet – genau dort, wo ihr lebt und arbeitet. Wenn du dafür einen erfahrenen Sparringspartner suchst: Wir unterstützen dich gern als Marketingagentur für Energieversorger.


Henning_rund

Hans-Henning Raven

Business Director

+49 (0) 30 60 986 89 61

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