Treue Leser:innen, starkes Ranking: Die Top 6 Content Tipps
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Die Inhalts-getrieben Kommunikation entfaltet seine volle Kraft, wenn sie User:innen einen bedürfnisorientierten Mehrwert bietet, welcher subtil und glaubwürdig mit dem kommerziellen Interesse des Unternehmens verknüpft wird. Die inhaltsgetriebene Strategie scheitert jedoch schon oft in der Creation: Wenn der SEO Content nicht inhaltlich und formal überzeugt, wird er auch nicht als Köder für die Zielgruppe funktionieren. Zu oft werden Inhalte konzipiert und aufwendig produziert, welche in keinem Verhältnis zum Output stehen, weil sie Rezipient:innen schlicht nicht interessieren. Wer die Bedürfnisse seiner Zielgruppe kennt und ein paar allgemeine Spielregeln für eine ansprechende Content Creation berücksichtigt, wird eine treue Leserschaft gewinnen. Unabhängig vom Profil der Zielgruppe ist jeder Text mit folgenden Content Tipps gut beraten:
1. Tipp: Den Textaufbau dramaturgisch gestalten
Von der Headline bis zum Body Text: Der journalistische Standard hat sich bewährt, kann und wird je nach Textgenre und Medium aber gerne variiert. Die Gestaltungselemente gehören dabei eher zu den Geboten als zu den Content Tipps. Die grundsätzlichen Textelemente für eine gute Content Usability im Überblick:
- Headline: Der Titel ist der erste Hook, welcher die Neugier der Leser:innen wecken soll. Hier sollte unbedingt das zentrale Keyword des Textes eingebaut werden.
- Subtitle: bildet eine Brücke zwischen Headline und Body-Text und funktioniert wie ein sprachlicher Aperitif. Einerseits wird die Headline erklärt, andererseits definiert der Subtitle durch das Wording die Tonalität für den restlichen Text. Hier entscheidet der/die Leser:in, ob das Thema tatsächlich relevant für ihn/sie ist.
- Erster Absatz: Hier werden alle wichtigen W-Fragen auf einen Schlag beantwortet. Die Essenz des Themas wird aufgeschlüsselt und dramaturgisch aufbereitet: Eine Einleitung mit einem interessanten Statement, einer Beobachtung oder einem Zitat, gefolgt von der Erläuterung eines Konflikts und der Andeutung einer Lösung, welche der Artikel behandelt.
- Restlicher Body-Text: Der weitere Verlauf des Textes funktioniert in mehreren Absätzen nach dem Prinzip der Pyramide: Oben eine hohe, vom Umfang begrenzte Dichte der wichtigsten Informationen, gefolgt von einem breiteren Spektrum an Hintergründen, welche einen größeren Kontext für die Kerninformationen schaffen.
Heißer Tipp: Ein guter Einstieg spricht Leser:innen auf einer persönlichen Ebene an – indem ein Konflikt dargestellt wird, mit dem sie sich identifizieren können, oder durch eine Geschichte, die sie zum Protagonisten des Beitrags macht. Eine Anekdote, ein ungewöhnliches Setting oder ein Zitat ermöglichen einen Perspektivenwechsel auf ein sonst vielleicht gewöhnliches Thema und machen den Text spannend.
2. Tipp: Durch Struktur zu mehr Lesbarkeit
Um den Textaufbau klar zu kennzeichnen und für Leser:innen übersichtlich zu gestalten, müssen Strukturelemente sorgfältig eingesetzt werden:
- Sprechende Zwischenüberschriften dienen als visuelle Anker im Text und helfen dem menschlichen Auge bei der inhaltlichen Orientierung. Daher sollten Autor:innen bei den Überschriften auf aussagekräftige, klipp und klare Aussagen achten und Keywords einsetzen.
- Absätze verleihen einerseits dem Body-Text eine leserfreundliche Form, funktionieren andererseits als ein in sich geschlossener Inhalt: Jeder Absatz beginnt mit einem einleitenden Satz, einer Behauptung oder einer Beobachtung, welche das Thema des Abschnitts auf den Punkt bringt und Leser:innen neugierig macht. Die darauf folgenden Sätze erläutern die anfängliche Aussage in einer logischen und nachvollziehbaren Argumentationskette, ohne abzuschweifen. Das kreative Spiel mit der Sprache und ein sorgfältiger Einsatz von Stilelementen machen den Text lebendig. Im Zweifelsfall gilt aber auch hier: „Simple sells“.
- Bulletpoints machen die Kerninformationen eines Textes schnell konsumierbar
- Gefettete Passagen im Text dienen ebenfalls als inhaltliche Anker und vereinfachen den Lesefluss, sofern sie sparsam eingesetzt werden.
Tipp:
Einfache, kurze Wörter verwenden – Gerade Online-Texte werden von Leser:innen eher gescannt als sorgfältig gelesen. Je länger also die Wörter, Sätze oder Paragraphen sind, desto länger braucht das Gehirn, um die Bedeutung und den Kontext zu erfassen. Bietet der Text auf den ersten Blick keine “griffigen” Wörter, so wird er schnell wieder weg geklickt.
3. Tipp: Visuelle Reize setzen mit Grafiken und Videos
Das menschliche Gehirn benötigt 150ms, um ein Symbol zu verarbeiten und 100ms, um ihm eine Bedeutung zuzuordnen. Visualität bildet ein Zentrum aller Content Tipps: Erklärende Grafiken, ansprechende Illustrationen oder dynamische Bilder, welche den Textinhalt aufgreifen, sind die idealen visuellen Reize, um einen Text erfahrbar zu machen. Ob Flow Charts, Karten oder visualisierte Datensätze in Form von Infografiken: Während das Lesen und Verstehen von Texten einen relativ komplexen Vorgang beschreibt, vereinfachen Formen und Farben den Sachverhalt. Forscher:innen haben herausgefunden, dass der Einsatz von Bildern die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Inhalt bei Leser:innen um 80 Prozent steigert.
Eine weitere Stufe ist der Einsatz von Videos, welche neben den visuellen auch die auditiven Sinne ansprechen. So werden mitunter eindimensionale Texte zu multisensorischen Erlebnissen. Das folgende Video erklärt, wie das menschliche Gehirn in der Wahrnehmung von Sachverhalten funktioniert, und welche Tricks die Verarbeitung von Information vereinfachen:
Tipp:
Das Problem von Stock-Fotos ist, dass sie meistens aussehen wie Stock-Fotos: unpersönlich, unauthentisch, gekauft. Sie werden von Leser:innen sofort erkannt und geben dem Text ein negatives Image. Hier eine Liste von Portalen mit guten Bildern für umsonst bis günstig: search.creativecommons.org, compfight.com, dreamstime.com, join.deathtothestockphoto.com, superfamous.com, littlevisuals.co, nos.twnsnd.co, unsplash.com, pixabay.com, picjumbo.com
4. Tipp: Mit Verlinkungen die User Experience steigern
Wer sich in seinem Text auf externe Quellen bezieht, sollte immer auf die entsprechende Plattform verweisen. Dies honoriert die Urheber:innen und steigert seine Bereitschaft, auch den eigenen Content auf seiner Website zu verlinken – ein wertvoller Effekt für zukünftige Seeding-Kooperationen. Zudem steigern sinnvolle Verlinkungen die User Experience: Verweise zum Weiterlesen lassen einerseits das geweckte Interesse der User:innen nicht ins Leere laufen, eine gute interne Verlinkung sorgt andererseits für eine bessere Informationsarchitektur, sowie für ein positives Nutzerverhalten auf der eigenen Plattform. Wer sich zudem auf Autoritäten im Web beziehen kann, lädt seinen eigenen Content mit Glaubwürdigkeit auf.
Tipp:
Die Linktexte müssen sorgfältig gewählt werden: Wörter oder Sätze, welche verlinkt werden, müssen als aussagekräftige Teaser für den Link für die dahinter liegenden, verlinkten Seiten funktionieren. Für Verweise auf interne Seiten der Homepage sollten die relevanten Keywords verwendet werden, welche den User:innen als Navigation auf der Website dienen.
5. Tipp: Kostenlose Tools als Problemlöser für Leser
Abhängig vom Thema des Artikels und der Branche des Unternehmens bietet es sich an, hilfreiche Tools als kostenlosen Download in den Content einzubinden. Dies verknüpft die theoretischen Erkenntnisse mit einem praktischen Mehrwert. So prägt sich die Plattform für den Artikel als nützliche Quelle mit Praxisbezug ein. Zum Beispiel haben wir als Content Agentur in dem Beitrag Redaktionsplan unser internes Google-Spreadsheet als Mustervorlage veröffentlicht. In unserem Artikel Zielgruppenanalyse befindet sich ein kostenloses Persona-Board als PDF-Download. Andere Musterbeispiele externer Seiten sind Kalorien- oder Bafög-Rechner, welche den User:innen als nützliche Problemlöser dienen.
Tipp:
Diese kostenlosen Tools eignen sich zudem hervorragend als Linkbaits, wenn sie von Multiplikatoren kostenlos in ihre eigenen Inhalte eingebunden werden dürfen und durch eine separate Verlinkung auf die Quelle verwiesen wird.
6. Tipp: Strategisches Wording ködert das Auge
Leser:innen scannen einen Text beim ersten Blick auf relevante Begriffe, durch welche sie sich einen Mehrwert vom Text versprechen. Deshalb müssen die visuellen Anker wie Headlines, Subtitle oder Bulletpoints ein bedürfnisorientiertes Wording enthalten. Headlines sollten aussagekräftig sein und Keywords enthalten. Der Subtitle sollte neben den Keywords auch die begriffsverwandten Wörter aufgreifen. Im Body-Text werden die Kernaussagen gefettet, welche das Bedürfnis der User:innen aktiv bedienen.
Tipp:
Das Keywording muss natürlich wirken. Es geistert noch immer ein großes Missverständnis in den Köpfen der Marketers: Zwar müssen durch geschicktes Keywording, OnpageOptimierungen und einen organischen Linkaufbau gezieltes SEO betrieben werden, doch der Content muss für User:innen funktionieren. Inhalte werden für den Menschen geschrieben, nicht für die Maschine. Alles andere wird sowieso zu einer schlechten User Performance führen und dem Ranking schaden.
Textbeiträge sind die kleinen Rädchen in einem größeren Getriebe. Dabei wird die Performance der einzelnen Inhalte evaluiert, um an passender Stelle die übergeordnete Strategie zu optimieren. Wer die Rezeptions- und Interaktions-Metriken kontinuierlich misst und die Traffic-relevanten Faktoren auswertet, der wird nicht nur die Reichweite seiner Inhalte steigern, sondern auch den ROI nachhaltig erhöhen. Die Content Tipps funktionieren nie im Alleingang, sondern müssen mit einer Auswertung der Performance zusammenspielen.